Logistikimmobilien: Lager to go für die BMW Group

Autobauer entwickelt eine zerlegbare und transportable Halle.
So könnte ein Flex Hub aussehen. Container dienen als Tragwerk des mobilen Lagers. (Simulation: BMW)
So könnte ein Flex Hub aussehen. Container dienen als Tragwerk des mobilen Lagers. (Simulation: BMW)
László Dobos

Wie die BMW AG aus München gegenüber LOGISTIK HEUTE exklusiv berichtet, arbeitet der Autobauer an einem neuartigen Gebäudekonzept für die Produktionslogistik. Die Halle mit dem Projektnamen „Flex Hub“ soll innerhalb von vier Monaten inklusive der kompletten Gebäudetechnik aufgebaut und leicht zu transportieren sein. Sie soll weltweit an jedem BMW-Standort einsetzbar sein. Sie soll also das Arbeiten sowohl im russischen Winter bei minus 30 Grad als auch im schwül-heißen Sommer Südostasiens ermöglichen.

Volatile Anforderungen an die Produktionslogistik

Der Hintergrund des neuartigen Konzepts: Die „immer volatileren Anforderungen“ an die Produktionslogistik, wie es Volker Simon, strategischen Analytiker und Planer in der Produktionslogistik bei BMW erklärt. Diese Volatilität bedeutet, dass beispielsweise im Laufe eines Jahres die Nachfrage nach SUV-Modellen in einer Region der Welt unerwartet hochschnellt und die nach Limousinen abnimmt. Damit wird die Logistikhalle, in der BMW die Teile von verschiedenen Lieferanten für die SUVs konsolidiert und von dort zu den weltweiten Produktionsstätten schickt, plötzlich zu klein. Auf der anderen Seite wird das Lager für die Limousinenteile zu groß, Flächen stehen leer. Solche Kapazitätsverschiebungen sollen die Flex Hubs ausgleichen.

Container dienen als Stütze und als Transportbehälter

Das Projekt ist noch in der Entwicklungsphase, BMW arbeitet gemeinsam mit einem dänischen Architekturbüro am Konzept. Weil der Autobauer mit dieser Aufgabe Neuland betritt, sucht er aktuell Technologiepartner, die dabei helfen, den Flex Hub im Detail auszutüfteln. Zwar sind die Planungsarbeiten noch nicht abgeschlossen, aber ein erster Entwurf kristallisierte sich heraus. Dabei dienen die Zwanzigfuß-Standardcontainer als Tragwerk für das Dach und als Büros und Pausenräume für die Mitarbeiter. Wenn die Halle umzieht, kann das Dach und die Außenhaut der Halle in ebendiese Container gepackt und dann verschifft werden. Eine Pilotanlage soll am BMW-Logistikstandort in Wackersdorf entstehen.

Mehr zum Konzept „Flex Hub“ von BMW lesen Sie im Sonderheft 2017 „Logistik-Immobilien & Standorte“ von LOGISTIK HEUTE, das am 22. September erschienen ist