Digital Logistics Award: MotionMiners sahnen ab

Dortmunder Jungunternehmer gewinnen den erstmals ausgetragenen Wettbewerb.
Sieger des Digital Logistics Awards 2017: MotionMiners aus Dortmund. (Foto: Digital.Hub Logistics)
Sieger des Digital Logistics Awards 2017: MotionMiners aus Dortmund. (Foto: Digital.Hub Logistics)
Thilo Jörgl

Das angehende Fraunhofer Spin-off MotionMiners hat beim ersten Digital Logistics Award den ersten Platz belegt. Die Teilnehmer des „Zukunftskongresses Logistik – 35. Dortmunder Gespräche“ setzten die Dortmunder gestern nach einer Pitch-Session mit sieben weiteren Finalisten an die Spitze des Wettbewerbs. Die Kurzpräsentation des Teams, das eine Lösung zur automatischen Aufnahme und Analyse von industriellen Arbeitsprozessen entwickelt hat, überzeugte das Publikum am meisten. Die Teilnehmer des Kongresses konnten mithilfe eines Tokens, den sie in eine von acht Wahlboxen legen konnten, über den Sieger abstimmen. Die drei besten Nachwuchs-Digital-Teams wurden bei einer Abendveranstaltung des Zukunftskongresses in Schwerte ausgezeichnet.

Preisgeld fließt in einen Messkoffer

Gastgeber des Abends war der Digital.Hub Logistics in Dortmund, der den Preis auch ausgelobt hatte. Mit dem Preisgeld und der Unterstützung durch Fraunhofer Venture wollen die MotionMiners einen neuen Geschäftsbereich weiter ausbauen: „Aktuell arbeiten wir an einer Art Messkoffer für Unternehmen, der unsere Hardware und Software beziehungsweise die damit verbundene Softwarelizenz beinhaltet. Prozessmanager in Unternehmen oder Berater können Messungen so eigenständig durchführen“, so Mitgründer Sascha Kaczmarek.

Lebensrettende Drohnen auf Platz zwei

Platz zwei beim Digital Logistics Award belegte das junge Unternehmen Wingcopter aus Darmstadt mit einer hybriden Hochgeschwindigkeitsdrohne: „Bei Lieferdrohnen denken viele heute zuerst an die Pizzalieferung aus der Luft. Unser Ansatz ist ein anderer: Wir wollen mit Drohnen-Logistik Leben retten. Deshalb bereiten wir aktuell ein Hilfsprojekt in Afrika vor, in dem unsere Wingcopter Medikamente, Blutkonserven und Impfstoffe in abgelegene Regionen transportieren, die mit üblichen Fahrzeugen nur schwer erreichbar sind. Die Auszeichnung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Tom Plümmer, Founder & CEO von Wingcopter.

Mitfahrzentrale für Fracht kommt auch aufs Treppchen

Beim Rennen um den dritten Platz hatten sich gleich mehrere Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Letztlich ging die Auszeichnung an die Münchner „Mitfahrzentrale für Fracht“ LoadFox.

Starke Beiträge zur Digitalisierung der Logistik

Eine mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft besetzte Jury hatte im Vorfeld des Pitches die Aufgabe, aus insgesamt 39 Bewerbungen acht Finalisten zu bestimmen, die ihre Lösung auf dem Zukunftskongress Logistik präsentieren konnten. Zu den Bewertungskriterien der Jury gehörten der Neuigkeitsgrad der Lösung sowie deren Marktpotenzial und der Kundennutzen. Auch das Publikum auf dem Zukunftskongress war bei der Vergabe seiner Stimmen dazu aufgefordert, diese Maßstäbe anzulegen. „Jedes der Digital-Teams hätte es verdient zu gewinnen“, so das Fazit von Thorsten Hülsmann, Mitglied des Management Teams des Digital.Hub Logistics. „Denn alle haben gezeigt, dass sie bei der Digitalisierung der Logistik aufs Tempo drücken und dass die Digitalisierung in der Logistik keine Zukunftsmusik ist.“ Insgesamt wurden mehr als 25.000 Euro an Preisgeldern und Sachleistungen – gesponsert von duisport, EffizienzCluster LogistikRuhr, Deutsche Bank und Fraunhofer Venture – vergeben.

Im finalen Pitch des Wettbewerbs waren acht Kandidaten angetreten:

  • das Unternehmen arculus, das ein modulares Produktionssystem für die Autoindustrie mit intelligenten fahrerlosen Transportsystemen entwickelt
  • Doks.innovation aus Dortmund, die mit der Lösung InventAIRy eine neue, drohnenunterstützte Form der Datenaufnahme und –aufbereitung für die Logistik bieten
  • die Mitfahrzentrale für Fracht, LoadFox, aus München
  • das Unternehmen mindtainr aus Dortmund, das eine End-to-End-Lösung im Bereich der Predictive Maintenance entwickelt
  • die MotionMiners aus Dortmund mit ihrer Lösung zur automatischen Aufnahme und Analyse von industriellen Arbeitsprozessen
  • talpasolutions aus Essen, ein Anbieter im Bereich Predictive Analytics, der sich auf den Aufbau von Visualisierungs- und Analyseapplikationen für das industrielle Internet konzentriert
  • Wingcopter aus Darmstadt mit einer hybriden Hochgeschwindigkeitsdrohne mit 150 Kilometern Reichweite
  • Zolitron aus Bochum, das den weltweit ersten energie- und kommunikationsautarken Multisensor entwickelt und vermarktet