Deutscher Verpackungspreis: Maschinenhersteller räumen ab

Nachhaltige Verpackung mit dem Gold-Award geehrt.
Am 26. September wurden der Deutsche Verpackungspreis 2017 sowie der dazugehörige Gold-Award vergeben.
Am 26. September wurden der Deutsche Verpackungspreis 2017 sowie der dazugehörige Gold-Award vergeben.
Sandra Lehmann

Das Deutsche Verpackungsinstitut e.V. (dvi) hat am 26. September in der Humboldt-Box in Berlin insgesamt 34 Innovationen mit dem Deutschen Verpackungspreis 2017 ausgezeichnet. Drei Gewinner durften sich zusätzlich über den seit dem vergangenen Jahr vergebenen Gold-Award freuen.

34 Preise in zehn Kategorien

Vergeben wurden die Preise in insgesamt zehn Kategorien, die das gesamte Spektrum der Verpackungswirtschaft von Logistik und Transport bis hin zu Verkaufsverpackungen und Veredelung abbilden sollen. Ausgewählt wurden die Preisträger dem dvi zufolge von einer unabhängigen Jury aus Fachverbänden, Unternehmen, Handel und Forschung aus insgesamt 200 Einreichungen aus zwölf Ländern.

Industrie 4.0 im Fokus

Zu den Abräumern der Preisverleihung zählte dabei unter anderem die Kategorie „Verpackungsmaschinen (Technik, Technologie, Software)“, in der vier Trophäen vergeben wurden. Im Vordergrund der Bewertung standen dabei innovative Lösungen, die auf die Anforderungen von Herstellern, Verpackern und Abfüllern im Bereich Industrie 4.0 einzahlen. So konnte beispielsweise die IWK Verpackungstechnik GmbH mit einer Depalettiermaschine punkten, die auf einem innovationsoffenen und mehrskaligen Roboterbaukasten basiert, der kollaboratives Arbeiten ohne Schutzeinzäunung ermöglichen soll.

Radarsensor für Füllsystem

Die Robert Bosch Packaging Technology überzeugte die Jury dagegen mit der Integration eines Radarsensors in das Füllsystem einer vertikalen Schlauchbeutelmaschine. Dieser soll helfen, bei Abweichungen von der Füllmenge sofort reagieren zu können. Ebenfalls in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde die Wipak Walsrode GmbH & Co. KG für eine Injekt-Druckmaschine für den Packmitteldruck und die Rovema GmbH für einen Vakuum-Pulverfüller, der laut Jury durch ein neuartiges Dosiersystem die Abfüllgenauigkeit von Schüttgütern um bis 50 Prozent verbessert. Ein System, das die Entscheider so sehr überzeugte, dass sich Rovema auch über die Vergabe des Gold-Awards freuen durfte.

Glas und nachhaltige Rohstoffe ausgezeichnet

Ebenfalls in der Goldkategorie ausgezeichnet wurden der Hersteller Wiegand-Glas, der gemeinsam mit dem Fränkischen Weinbauernverband e.V. und der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau eine moderne Interpretation des klassischen Bocksbeutels eingereicht hatte sowie die nachhaltige Faserguss-Verpackung Bio-Lutions. Letztere sahnte den Gold-Award der Jury zufolge ab, weil sie auf regionale Rohstofffindung und Produktion, geringe Komplexität und einhundertprozentige Wiederverwertung setzt. Gefertigt wird die Verpackung laut dem Hersteller Bio-Lutions GmbH ausschließlich aus regionalen Agrarabfällen wie Tomatenpflanzen und Bananenstämmen, die nicht anderweitig genutzt werden.

Transportlösung für Übersee

In der Kategorie „Logistik & Materialfluss“ gab es 2017 nur einen Gewinner: Thimm – The Highpack Group mit Sitz in Northeim. Das Unternehmen durfte den Deutschen Verpackungspreis für die Entwicklung einer Transportverpackung für Freizeitgeräte mit nach Hause nehmen. Wie die Jury in ihrer Begründung sagte, habe die Thimm Gruppe mit der „Kolobox“ eine Übersee- und flugtaugliche Transportlösung für Privatfahrräder geschaffen, die verschiedene industrielle Lösungen vereint.

Claus Hipp geehrt

Bereits zum zweiten Mal vergab das dvi auf der Veranstaltung den Dieter Berndt Preis, der Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft würdigt, die nachhaltige Entwicklungen initiieren, tragen und stützen. Preisträger 2017 ist der Dr. Claus Hipp, Geschäftsführer des Nahrungsmittel- und Babykostherstellers Hipp. Der Unternehmer wurde dem dvi zufolge für sein Engagement und seine Innovationskraft in Sachen nachhaltiges, ökologisches und ethisches Wirtschaften ausgezeichnet. Alle Preisträger finden Sie auf der Homepage des Deutschen Verpackungsinstituts.