Schienengüterverkehr: Selbst ist der Zug

Österreich eröffnet erste europäische Teststrecke für autonome Züge.
Österreich eröffnet die erste europäische Teststrecke für autonome Züge: (v.l.) Roman Hebenstreit, Hans Niessl, Jörg Leichtfried, Thomas Scheiber. (Foto: Johannes Zinner/bmvit)
Österreich eröffnet die erste europäische Teststrecke für autonome Züge: (v.l.) Roman Hebenstreit, Hans Niessl, Jörg Leichtfried, Thomas Scheiber. (Foto: Johannes Zinner/bmvit)
Sandra Lehmann

In Österreich entsteht Europas erste Testumgebung für selbstfahrende Züge auf offener Strecke. Das gab das Österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) am 26. September bekannt.

Hindernisse überwinden

Demnach soll innerhalb des Projekts „Open.Rail.Lab“ von Forschungseinrichtungen und Unternehmen erprobt werden, wie Loks Eisenbahnkreuzungen oder Hindernisse auf der Strecke automatisch erkennen können. Auf der 25 Kilometer langen Strecke zwischen Friedberg in der Steiermark und Oberwart im Burgenland, kann dem bmvit zufolge die gesamte Entwicklung der Technik für selbstfahrende Züge durchlaufen werden – von der ersten Simulation am Computer bis hin zu Testfahrten im Normalbetrieb. Dazu verfügt die Teststrecke über acht Haltestellen, zwölf Eisenbahnkreuzungen und einen 524 Meter langen Tunnel.

Bahn als Rückgrat des Transports

"Die Bahn ist das Rückgrat des Transportes. Die österreichische Bahnindustrie und die Unternehmen sind an der Weiterentwickelung der Bahn der Zukunft interessiert. Die Automatisierung wie auf der Straße findet auch auf der Bahn statt, und die Unternehmen sind bereit die Bahn zukunftsfit zu machen. Für die Stärkung des österreichischen Wirtschaftsstandortes ist eine optimale Unterstützung durch ein „Open.Rail.Lab" von größter Bedeutung. Open.Rail.Lab ermöglicht den Unternehmen neue Entwicklungen und Erfindungen voranzutreiben“, sagte der Obmann der Schienenbahnen-WKÖ Thomas Schreiber.

Fünf Millionen Euro für Forschung

Finanziert wird die Testumgebung vom bmvit, dem Land Burgenland sowie Vertretern der Industrie mit insgesamt elf Millionen Euro. Weitere fünf Millionen Euro sollen dem Ministerium zufolge jährlich in Forschungsprojekte rund um automatisiertes Bahnfahren fließen. Die Inbetriebnahme der Strecke soll im Juni 2018 erfolgen.