Drohnen: Neuer Verband setzt sich für Sicherheit ein

Luftfahrtorganisationen gründen Verband Unbemannte Luftfahrt.
Eine Drohne auf der CeBIT 2016. Die unbemannten Flieger haben zahlreiche Anwendungen, nun tritt ein neuer Verband zum Thema auf die Bühne. (Bild: Deutsche Messe)
Eine Drohne auf der CeBIT 2016. Die unbemannten Flieger haben zahlreiche Anwendungen, nun tritt ein neuer Verband zum Thema auf die Bühne. (Bild: Deutsche Messe)
László Dobos

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) haben einen neuen Verband gegründet. Die Gründer wollen im Verband Unbemannte Luftfahrt ihre Interessen rund um das Thema Drohnen bündeln und nach außen vertreten. Wie der neue Verband mit Sitz in Berlin am 27. September mitgeteilt hat, hat er nun seine Arbeit aufgenommen.

Fokus Sicherheit

Die beiden Hauptgeschäftsführer der Initiatoren, Matthias von Randow (BDL) und Volker Thum (BDLI), werden zugleich Geschäftsführer des neuen Verbands sein. „Wir unterstützen die Schaffung einheitlicher Regelungen für den sicheren Betrieb von Drohnen auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene. Nur wenn die im Luftverkehr erreichten Sicherheitsstandards gewahrt werden, kann der unbemannten Luftfahrt in Deutschland der Durchbruch gelingen“, sagt Matthias von Randow. Die neue Organisation befasst sich nach eigener Aussage vorrangig mit kommerziell genutzten unbemannten Luftfahrtsystemen und deren Integration in das bestehende Luftverkehrssystem. Die sichere Koexistenz der bemannten und unbemannten Luftfahrt stehe dabei im Vordergrund.

Verband will verpflichtende Qualifikationen

Der Verband sieht es als eine seiner zentralen Aufgaben an, neben den Chancen durch den flächendeckenden Einsatz von unbemannten Luftfahrtsystemen auch die damit verbundenen Herausforderungen aufzuzeigen. Eine Registrierungspflicht und die Erfüllung klarer Sicherheitsvorgaben für unbemannte Flugsysteme sowie verpflichtende Qualifikationsmaßnahmen für Drohnenpiloten seien Kernthemen des Verbands. Ebenso die Entwicklung technischer Lösungen für eine bessere Identifizierbarkeit sowie die Abwehr von missbräuchlich eingesetzten Drohnen.

Firmen aus der Luftfahrt

Mitglieder der BDL sind vor allem deutsche Fluggesellschaften wie Lufthansa oder die Deutsche Post-Tochter European Air Transport Leipzig GmbH, aber auch Flughäfen und andere Dienstleister. Dem BDLI gehören circa 230 Hersteller von Luft- und Raumfahrttechnik an.

Viele Drohnenverbände

Im Bereich Drohnen gibt es bereits mehrere Verbände in Deutschland. Der Branchenverband Zivile Drohnen etwa vertritt die Interessen von professionellen Drohnenanwendern, also zum Beispiel Firmen, die mit Drohnen Filmaufnahmen machen oder Anlagen inspizieren. Der Bundesverband Copter Piloten will neue wirtschaftliche Einsatzmöglichkeiten fördern. Der Bundesverband für unbemannte Systeme vertritt Personen und Unternehmen die im Bereich Drohnen und andere unbemannte Verkehrsmittel arbeiten.

Neue Regeln in Kraft

Die Gründung des neuen Verbands fällt in eine Zeit, in der die neue, bundeseinheitliche Drohnenverordnung in Kraft tritt. Diese legt Flugverbotszonen und Gewichtsklassen für Drohnen fest. Je nach Gewichtsklasse gibt es verschiedene Kennzeichnungspflichten und Anforderungen an den Steuerer. Sie gilt seit dem 1. Oktober.