RFID: Neuer Standard macht Schuhpaare unzertrennlich

Neuentwicklung identifiziert Produkte innerhalb einer Handelseinheit.
Verkäufer können dank einer Neuentwicklung schnell mit dem Scanner erkennen, ob ein linker und ein rechter Schuh zusammengehören. Ein neuer Identitifikationsstandard und die RFID-Technologie machen das möglich. (Foto: ANWR Group eG, VG HK)
Verkäufer können dank einer Neuentwicklung schnell mit dem Scanner erkennen, ob ein linker und ein rechter Schuh zusammengehören. Ein neuer Identitifikationsstandard und die RFID-Technologie machen das möglich. (Foto: ANWR Group eG, VG HK)
László Dobos

Die RFID Shoes Group hat eine neue Lösung entwickelt, mit deren Hilfe sich Produkte innerhalb einer Handelseinheit per Radiofrequenztechnologie (RFID) identifizieren lassen. Das hat ein Mitglied der RFID Shoes Group, die Standardisierungsorganisation GS1 Germany, mitgeteilt. Die Entwickler haben die Technologie zunächst für Schuhe ausgearbeitet. Das heißt, linker und rechter Schuh sind mithilfe eines Scanners schnell und eindeutig als ein Paar zu erkennen. Selbst wenn der eine im Ladenregal steht und der andere im Karton bleibt.

Neue Lösung baut auf das EPC auf

Die RFID Shoes Group ist ein Zusammenschluss der Handelskooperation ANWR Group, GS1 Germany sowie des Industrieverbands für Automatische Identifikation, AIM-D. In der Gruppe sind über 60 Firmen aus der Schuhproduktion, dem Groß- und Einzelhandel, AutoID-Spezialisten sowie Verbände vertreten. Für die neue Lösung hat die Gruppe auf Basis des Electronic Product Code (EPC) den neuen GS1-Standard Individual Trade Item Piece (ITIP) sowie eine Anwendungsempfehlung, die RFID Tagging Guideline, entwickelt. Das EPC kommt bereits im Bekleidungs- und Schuhbereich zum Einsatz. Das ITIP codiert eine Teilenummer und die jeweilige Gesamtanzahl an Teilen. So können Anwender zum Beispiel beide Schuhe eines Paares mit einem eigenen RFID-Tag versehen und so immer als Paar erkennen.

Vorteile bei Retouren und in der Produktion

Laut ANWR Group bietet die Lösung Vorteile bei der Herstellung, im Handel sowie im Retourenmanagement. Der stationäre Handel soll zum Beispiel von einer besseren Verfügbarkeit der Waren auf der Verkaufsfläche profitieren. Sobald sich ein Kunde für einen Schuh interessiert, könne der Verkäufer per Lesen des RFID-Tags schnell das zugehörige Gegenstück beschaffen, erläutert GS1 Germany. Zudem lasse sich der versehentliche Verkauf nicht zusammengehörender Schuhe vermeiden. Bei Retouren-Kartons liefere das automatische Scannen auf einen Schlag viele Informationen, zum Beispiel darüber, ob die Retoure vollständig ist oder die Schuhe zusammengehören. Werden in der Produktion linke und rechte Schuhe auf separaten Linien gefertigt, dann könne die neue Technologie die einzelnen Schuhe automatisiert den richtigen Schuhkartons zuführen.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Der Lösungsansatz lässt sich laut GS1 Germany auf andere Warengruppen übertragen, etwa auf zwei- oder dreiteilige Anzüge. Aber auch Anwendungen außerhalb des Bereichs Fashion seien möglich. Ein Vorteil soll darin bestehen, dass Unternehmen für die Benutzung von ITIP in Kombination mit Seriennummern auf kostengünstige RFID-Tags setzen können.