EXPO REAL: Erstmals mehr als 2.000 Aussteller

Auch Teilnehmerzahl ist 2017 gestiegen.
Intelligent Urbanization-Forum auf der EXPO REAL: In dem von LOGISTIK HEUTE moderierten Forum drehten sich die Diskussionen um Themen wie Carsharing und Lösungen für die letzte Meile. Foto: Matthias Pieringer
Intelligent Urbanization-Forum auf der EXPO REAL: In dem von LOGISTIK HEUTE moderierten Forum drehten sich die Diskussionen um Themen wie Carsharing und Lösungen für die letzte Meile. Foto: Matthias Pieringer
Thilo Jörgl

Die Fachmesse EXPO REAL, die vom 4. bis 6. Oktober in München über die Bühne gegangen ist, konnte Rekordzahlen vermelden. Mehr als 41.500 Teilnehmer aus 75 Ländern (2016: 39.101) reisten direkt nach dem Oktoberfest zur 20. Ausgabe der Internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen. Das entspricht laut dem Veranstalter, der Messe München, einem Plus von etwa 6,1 Prozent. Die Gesamtteilnehmerzahl unterteilt sich in 20.011 Fachbesucher (2016: 18.963) und 21.572 Unternehmensrepräsentanten (2016: 20.138). Die Top Ten-Besucherländer waren nach Deutschland: Großbritannien und Nordirland, die Niederlande, Österreich, die Schweiz, Polen, Frankreich, Tschechische Republik, Luxemburg, die USA und Spanien.

Aussteller aus 35 Ländern

Die insgesamt 2.003 Aussteller (plus 13 Prozent gegenüber 1.768 im Vorjahr) kamen aus 35 Ländern. Die Top Ten-Ausstellerländer waren neben Deutschland: Österreich, die Niederlande, Polen, die Schweiz, Großbritannien, Rumänien, Frankreich, Ungarn, Luxemburg und die USA. „Die Rekordbeteiligung spiegelt die starke Entwicklung der Immobilienwirtschaft wider. Die Messeteilnehmer sind sich zugleich der vielfältigen Einflussfaktoren auf den bisherigen Boom bewusst“, betonte Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, in einer Mitteilung.

Keine Kehrtwende in Sicht

Vor allem die niedrigen Zinsen befeuern laut dem Veranstalter die starke Entwicklung – und eine Kehrtwende sei aktuell nicht in Sicht. Das bestätigte auch Gastredner Prof. Dr. Clemens Fuest vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung: Zwar werde „die aktuelle wirtschaftliche Erholung in der Eurozone die Zinsen langsam ansteigen lassen, aber die hohe Verschuldung und die hohe Sparneigung stehen einer durchschlagenden und zügigen Zinswende entgegen“. Nobelpreisträger Prof. Dr. Joseph Stiglitz erklärte: „Der Grundkonsens, der das Wirtschaftswachstum im Westen begleitet hat, geht in die Brüche. Das trägt zur heutigen globalen Unsicherheit bei. Die geo- und geldpolitischen Veränderungen werden grundlegende Auswirkungen auf Wachstum und Stabilität haben.“ Neu war auf der Messe 2017 das sogenannte REIN-Forum. „Wir haben mit dem neuen Real Estate Innovation Network (REIN) unser Ziel erreicht“, so Claudia Boymanns, Projektleiterin der EXPO REAL. „Start-Ups und etablierte Unternehmen waren im intensiven Austausch – und die Qualität der digitalen Produkte und Services war wirklich beeindruckend.“ REIN hatte im Vorfeld 700 internationale Start-ups identifiziert und die 25 besten auf die Messe geholt, um sie mit etablierten Immobilienunternehmen zu vernetzen.

Herausforderung Flächenknappheit

Im Bereich Logistikimmobilien drehten sich die Gespräche und Diskussionen erneut um Themen wie etwa E-Commerce-Boom, Citylogistik, Flächenknappheit und Einbindung der Bürger bei Bauprojekten. Experten diskutierten unter anderem in Sessions unter dem Motto „Let´s talk logistics“ im Special Real Estate Forum darüber, wohin die Reise in der Logistik geht. Ein Höhepunkt für Logistikimmobilienexperten war die Verleihung des Logix-Awards an den Entwickler ECE Projektmanagemnt für ein Logistikzentrum für dessen Kunden Still in Hamburg-Billbrook. Erstmals wurde zudem ein Sonderpreis für City-Logistik-Entwicklungen verliehen. Diese Auszeichnung erhielt die Deutsche Post DHL CREM GmbH für das Konzept DHL Mechanisierte Zustellbasis (MechZB)-Netzwerk.

Plattform statt Buch

Auf der Messe wurden zudem verschiedene Studien aus dem Bereich Logistikimmobilien vorgestellt (LOGISTIKHEUTE berichtete). Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS präsentierte die neue Fassung der Studie „Logistikimmobilien – Markt und Standorte“. Das Werk erscheint künftig nicht mehr als Printausgabe, sondern als digitale und interaktive Plattform in deutscher sowie englischer Sprache und wird halbjährlich aktualisiert. Dass auf der letzten Meile hierzulande die passenden Logistikimmobilien fehlen, war ein Kernergebnis der neuen Studie „Logistik und Immobilien 2017“. Die dritte Ausgabe dieser Analyse wurde von den Unternehmen Bulwiengesa, Berlin Hyp, Bremer, Goodman und Savills herausgegeben und am 5. Oktober auf der Messe vorgestellt.