Studie: Sonderstellung für deutsche Getränkelogistik

Studie konstatiert Nachholbedarf bei IT-Einsatz.
Miebach Consulting hat eine neue Studie zur Getränkelogistik vorgestellt. (Symbolfoto; Foto: industrieblick/Fotolia)
Miebach Consulting hat eine neue Studie zur Getränkelogistik vorgestellt. (Symbolfoto; Foto: industrieblick/Fotolia)
Matthias Pieringer

Die deutsche Getränkelogistik nimmt im internationalen Vergleich eine Sonderstellung ein – in mehreren Dimensionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Oktober 2017 vorgestellte Studie der Unternehmensberatung Miebach Consulting. 35 deutsche und internationale Getränkehersteller und Getränkehändler nahmen an der im Frühjahr 2017 durchgeführten Branchenbefragung teil.

Geringer Automatisierungsgrad in der Logistik

Insgesamt herrscht in der Getränkeindustrie laut Miebach Consulting ein geringer Automatisierungsgrad in der Logistik. Als Lagertechnik liegt mit weitem Abstand das Blocklager vorne, gefolgt vom Schmalgang.

Bezüglich IT ist der Durchdringungsgrad der Studie zufolge bisher gering, wobei die internationalen Teilnehmer tendenziell mehr IT einsetzen als ihre deutschen Wettbewerber. „Für Rampensteuerungssysteme wie auch für Demand Planning & Forecasting liegen die inländischen Teilnehmer etwa auf halber Strecke hinter dem internationalen Wettbewerb. Hier scheinen die deutschen Unternehmen der Getränkeindustrie noch deutlichen Nachholbedarf aufzuweisen,“ orndet Dr. Klaus-Peter Jung, Mitglied der Geschäftsleitung der Miebach Consulting GmbH, Frankfurt, die Ergebnisse ein.

Artikelvielfalt treibt Logistikprojekte

Deutsche Unternehmen der Getränkeindustrie stehen den Beratern zufolge vor allem vor der Herausforderung einer Sortimentsverbreiterung durch die Zunahme der Artikelvielfalt und sehen dies als Haupttreiber ihrer Logistikprojekte. International hingegen werden, so Miebach, Unternehmenswachstum und Übernahmen als die wichtigsten Treiber für Logistikprojekte angesehen. Die unterschiedliche Wettbewerbssituation in den Regionen spiegelt sich auch im Befragungsergebnis zur Zielgewichtung von Logistikstrategieprojekten wider: „Während bei den deutschen Teilnehmern die Kostensenkung andere mögliche Zielsetzung dominiert, gewinnt international die Serviceverbesserung massiv an Bedeutung,“ sagt Miebach-Geschäftsleitungsmitglied Jung.