Logistikimmobilien: VGP investiert in Ostdeutschland

Developer sichert sich Grundstücke für mehrere Entwicklungen - unter anderem in Dresden.
So soll der VGP Park in Halle aussehen. (Simulation: VGP)
So soll der VGP Park in Halle aussehen. (Simulation: VGP)
Thilo Jörgl

Der belgische Developer VGP hat vor Kurzem mehrere Grundstücke in Ostdeutschland erworben, um dort unter anderem Logistikimmobilien zu entwickeln. Gegenüber LOGISTIK HEUTE sagte Jan Van Geet, CEO der VGP Group, dass es sich dabei um die Standorte Dresden, Wustermark und Halle an der Saale handelt. Konkrete Daten gibt es bereits zum VGP Star Park Halle. Dort wollen die Belgier auf einem Grundstück von rund 166.000 Quadratmetern drei Anlagen mit einer Gesamtmietfläche von knapp 78.000 Quadratmetern errichten.

Immobilie in Halle in kleinere Einheiten teilbar

Der Park in Halle soll sowohl kleine Einheiten ab 3.000 Quadratmetern als auch maßgeschneiderte Lösungen für große Logistikdienstleister bieten, so Van Geet im Gespräch mit LOGISTIK HEUTE. Der hohe Qualitätsstandard der Gewerbeimmobilien ermögliche eine universelle Verwendung. Denkbar seien darin nicht nur Logistikdienstleistungen, sondern auch einfache Produktionsarbeiten oder gewerbliche Aktivitäten. Die ersten 10.000 Quadratmeter Fläche hat VGP dort bereits an ein Unternehmen aus der Industrie für zehn Jahre vermietet, sodass van Geet zufolge die Bauarbeiten in Kürze beginnen werden.

VGP ist auch in Brandenburg und Sachsen aktiv

Ebenfalls für zehn Jahre konnte der Entwickler zwei geplante Anlagen in Wustermark im Land Brandenburg vermieten. Die beiden Hallen umfassen 6.000 und 12.000 Quadratmeter Fläche und sollen bereits Anfang 2018 an die Mieter übergeben werden. Für den Bau neuer Hallen hat VGP zudem Grundstücke in Dresden-Radeburg erworben. Sie liegen etwa fünf Kilometer nördlich des Flughafens. Auf 3,4 Hektar Land soll eine Halle mit 20.000 Quadratmetern vermietbarer Fläche entwickelt werden. Der Start der Bauphase ist für das Frühjahr 2018 geplant. VGP führt bereits erste Gespräche mit Interessenten für die Fläche.

Starke Entwicklung in Deutschland

Insgesamt ist Van Geet mit dem Wachstum des Unternehmens in Deutschland „sehr zufrieden“. Von den 125 Angestellten arbeiten inzwischen 50 in Deutschland. Die durchschnittliche Dauer der Mietverträge beträgt 14,1 Jahre. Wegen der „großen Nachfrage“ nach Logistikimmobilien wird VGP laut Van Geet in Deutschland auch weiterhin spekulativ bauen. „Die Kunden wollen in immer kürzerer Zeit einziehen“, so Van Geet. Auf Verdacht errichtet hatte VGP hierzulande unter anderem eine Anlage in Frankenthal, die inzwischen an den US-Onlineriese Amazon vermietet ist.

Amazon bringt als Mieter Roboter mit

Die Amerikaner setzen in diesem Lager auf Roboter des Typs „Amazon Robotics“ in der Kommissionierung. „Wir sehen immer häufiger, dass Kunden Automatisierungstechnologien in neue Lager mitbringen“, so van Geet. Im Gegensatz zu anderen Developern entwickle VGP immer öfter Anlagen ohne einen Generalunternehmer, betont Van Geet. „Wir haben das Wissen inzwischen im Unternehmen.“ „Sehr zufrieden“ ist der VGP-Chef auch mit der Zusammenarbeit mit Allianz Real Estate.

Zusammenarbeit zwischen VGP und Allianz Real Estate

Wie LOGISTIK HEUTE berichtete, haben sich VGP und die Allianz Real Estate GmbH Anfang 2016 auf die Gründung eines 50:50 Joint Venture mit einem Gesamttransaktionswert über 500 Millionen Euro geeinigt. Darin werden die Vermögenswerte der von VGP entwickelten Projekte in Deutschland, Tschechien, der Slowakei und Ungarn gebündelt. Das Joint Venture kauft nur exklusiv von VGP entwickelte Projekte. Durch den Verkauf bestehender Vermögenswerte an das Joint Venture wird ein Teil des ursprünglich investierten Kapitals wieder freigesetzt und in Projekte reinvestiert. Im Rahmen des Joint Ventures steuert VGP die Immobilien- und Vermögensverwaltung sowie die Projektentwicklung. Die Mieter werden vom Entwickler betreut.