Studie: Viele Firmen haben ihre Daten nur zum Teil vernetzt

Nur fünf Prozent der Unternehmen gelten als stark vernetzt.
Wenn Mitarbeiter die richtigen Daten zum richtigen Zeitpunkt bekommen, dann können sie bessere Entscheidungen treffen. Allerdings verpassen viele Firmen solche Vorteile, weil ihre Daten nur schwach venetzt sind. (Bild: Zebra)
Wenn Mitarbeiter die richtigen Daten zum richtigen Zeitpunkt bekommen, dann können sie bessere Entscheidungen treffen. Allerdings verpassen viele Firmen solche Vorteile, weil ihre Daten nur schwach venetzt sind. (Bild: Zebra)
László Dobos

Die Zebra Technologies Corporation, ein Anbieter von Hardware-, Software- und Analytics-Lösungen, hat am 6. November die Ergebnisse seines ersten „Intelligent Enterprise Index“ vorgestellt. Der Index misst die Vernetzung von Unternehmen. Insgesamt hat Zebra 908 IT-Entscheidungsträger aus den Ländern USA, Großbritannien, Frankeich, Deutschland, Mexiko, Brasilien, China, Indien sowie Australien und Neuseeland befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 48 Prozent der befragten Organisationen zwischen 50 und 75 Punkte von maximal 100 auf dem Index erzielten. Nur fünf Prozent erreichten dagegen mehr als 75 Punkte.

Bessere Entscheidungen dank Cloud und IoT

Nach Zebras Definition bilden das Fundament eines vernetzten Unternehmens Lösungen, die Technologien wie Cloud-Computing, Mobilität und das Internet of Things (IoT) integrieren, um automatisiert Informationen über Unternehmensgüter zu erfassen. Diese Betriebsdaten, etwa zu Zustand, Position oder Nutzung, würden nach einer Analyse Einblicke liefern, auf deren Grundlage die Mitarbeiter bessere Entscheidungen treffen können.

Kernergebnisse der Studie

  • Die IoT-Vision ist deutlich, die Investitionen werden erhöht: 42 Prozent der Unternehmen geben jährlich über eine Million Dollar für IoT aus, der Durchschnitt liegt bei 3,1 Millionen Dollar pro Jahr. 75 Prozent erwarten, dass sich in den nächsten ein bis zwei Jahren dieser Wert weiter erhöhen wird und 42 Prozent der Unternehmen glauben, dass die Ausgaben für IoT um 11-20 Prozent steigen werden. 57 Prozent der Unternehmen haben eine Vision für den Einsatz von IoT in ihrem Unternehmen und arbeiten gegenwärtig an deren Umsetzung. Während gegenwärtig nur 36 Prozent unternehmensweit IoT nutzen, erwarten 62 Prozent der Befragten in der Zukunft eine Ausweitung auf das gesamte Unternehmen.
  • Kundenzufriedenheit treibt IoT: 70 Prozent der befragten Unternehmen betonen, dass gegenwärtig Kundenzufriedenheit der wichtigste Grund ist, in IoT zu investieren. Für die Zukunft erwarten sie, dass Umsatzsteigerung (53 Prozent) und das Erschließen neuer Märkte (51 Prozent) die stärksten Treiber sein werden.
  • Wirtschaftlichkeit ist klarer Fokus, Kultur soll in den Vordergrund rücken: 77 Prozent der Unternehmen haben eine feste Methode, den Return on Investment ihres IoT-Plans zu messen, während 71 Prozent die Änderungen in Betriebskultur und -prozessen angehen wollen, die für die Implementierung ihres IoT-Plans notwendig sind.
  • Vielen Unternehmen fehlt ein konkreter Plan: Über 50 Prozent der Unternehmen erwarten Widerstand gegen die Umsetzung ihrer IoT-Projekte, haben aber noch keinen Plan, um damit umzugehen. Nur 21 Prozent erwarten Widerstand und sind auch mit einem Plan darauf vorbereitet.
  • Unternehmen informieren ihre Mitarbeiter – aber es ist noch Luft nach oben: Knapp 70 Prozent der Unternehmen versorgen ihre Mitarbeiter mehr als einmal täglich mit Informationen aus den IoT-Lösungen – zwei Drittel von ihnen in Echtzeit oder beinahe Echtzeit. Allerdings stellen nur 32 Prozent ihren Mitarbeitern daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen bereit. Die Daten werden entweder per E-Mail versendet (69 Prozent) oder als Rohdaten geliefert (62 Prozent).

Hintergrund und Methodologie

  • Die Online-Befragung wurde vom 3. bis 23. August 2017 in Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen durchgeführt, darunter Gesundheitswesen, Produktion, Einzelhandel sowie Transport und Logistik.
  • Insgesamt wurden 908 IT-Entscheidungsträger aus den Ländern USA, Großbritannien, Frankeich, Deutschland, Mexiko, Brasilien, China, Indien sowie Australien und Neuseeland befragt.
  • Elf Metriken wurden genutzt um festzustellen, wo die Unternehmen auf dem Weg zum vernetzten Unternehmen derzeit stehen: IoT-Vision, Einsatz des Unternehmens, Lösungspartner für Technologie, Umsetzungsplan, Plan für das Change Management, Anwendung am Einsatzort, Sicherheit & Standards, Plan zur Laufzeit, Architektur/Infrastruktur, Datenplan und intelligente Analyse.
  • Der Intelligent Enterprise Index misst, inwiefern Unternehmen die Kriterien erfüllen, die das vernetzte Unternehmen von heute definieren. Dazu zählen für Zebra eine Vision und ein Umsetzungsplan für Internet of Things (IoT)-Projekte, sowie eine feste Methode zur Messung des Returns on Investment dieser Projekte. Die Kriterien wurden von Experten und Entscheidungsträgern aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen beim „Strategic Innovation Symposium 2016: The Intelligent Enterprise“ erarbeitet, das Zebra gemeinsam mit dem Technology and Entrepreneurship Center at Harvard ausrichtete.