Schienengüterverkehr: Kombi-Verkehr 4.0

Forschungsprojekt soll intermodale Transportketten transparenter gestalten.
(Foto: Kombiverkehr)
(Foto: Kombiverkehr)
Redaktion (allg.)

Ein Forschungsprojekt soll alle am Schienengüterverkehr Beteiligten besser und intensiver vernetzen. Das soll den Informationsfluss optimieren. Bereits im September 2017 ist das Projekt „Digitalisierung intermodaler Lieferketten – KV 4.0“ angelaufen. Initiiert haben es die Verbundpartner Kombiverkehr, DB Cargo, Lokomotion, SBB Cargo Deutschland, KTL Kombi-Terminal Ludwigshafen, Hupac Transport, Hoyer, Paneuropa Transport, Hupac Intermodal, Bertschi und Hupac SpA. Über die gesamte intermodale Transportkette und über Ländergrenzen hinweg wollen sie den logistischen Prozess transparenter und übersichtlicher gestalten.

Gemeinsame Datendrehscheibe geplant

Die Initiatoren planen dazu die Entwicklung einer gemeinsamen Datendrehscheibe mit standardisierten Schnittstellen, die den Beteiligten einen direkten Zugriff auf transportrelevante Parameter des Kombinierten Verkehrs verschafft. Dazu gehören Auftrags- und Fahrplandaten, Ankunftsprognosen und transportbegleitende Information. Gemeinsam spezifizieren alle beteiligten Projektpartner aus der Logistikwirtschaft die Datendrehscheibe. Sie definieren die Schnittstellen und passen gegebenenfalls die Geschäftsprozesse an. Die Verantwortung für die programmiertechnische Umsetzung obliegt Softwareanbietern, die im Rahmen des Projektes ausgewählt und beauftragt werden sollen.

Wettbewerbsfähigkeit steigern

Mit diesem Projekt wolle man die Wettbewerbsfähigkeit intermodaler Lieferketten weiter steigern, teilt die Kombiverkehr als einer der Initiatoren mit. Nicht nur die Terminals als die physische Schnittstelle zwischen den Belteiligen behindere den Informationsfluss im Bahngüterverkehr. Die vielen Beteiligten sowie die unterschiedlichen länderübergreifenden Anforderungen stünden der Attraktivität dieses umweltfreundlichen Verkehrsmittels entgegen, so der Schienenoperateur. Während im Straßenverkehr Aussagen zur voraussichtlichen Ankunftszeit bereits zum Standard gehören, steht ähnliches im Bahnverkehr nicht zur Verfügung. Planabweichungen können somit erst spät, in der Regel kurze Zeit vor aktueller Ankunft übermittelt werden. Die Endkunden benötigen eine verbesserte proaktive Information.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Forschungsinitiative Modernitätsfond (mFUND) gefördert. (ha)