Industrie 4.0: Fertigungs- und Logistikkompetenz wachsen zusammen

Whitepaper von BVL und WEF zeigt Veränderungen durch Digitalisierung.
Von der Förderstrecke direkt in den Logistikprozess: Ein Whitepaper der BVL zeigt, dass Produktion und Logistik durch digitale Technologien enger zusammenwachsen. (Vige/Fotolia)
Von der Förderstrecke direkt in den Logistikprozess: Ein Whitepaper der BVL zeigt, dass Produktion und Logistik durch digitale Technologien enger zusammenwachsen. (Vige/Fotolia)
Sandra Lehmann

Die Digitalisierung verändert in den meisten Wirtschaftssektoren die Produktion, die Geschäftsmodelle sowie die Logistik. Das geht aus dem Whitepaper "Impact of the Fourth Industrial Revolution on Supply Chains" der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) hervor, das in Zusammenarbeit mit dem World Economic Forum (WEF) entstanden ist.

Lieferketten werden kürzer und globaler

Demnach würden aktuell globale Lieferketten in einem nie dagewesenen Tempo neugestaltet. Technologische Innovationen wie Robotik, autonome Systeme und additive Fertigung verändern aus Sicht der Studienmacher die Wege traditioneller Wertschöpfung. Das lasse auch die räumliche Nähe zwischen von Produktions- und Verkaufsstandorten näher zusammenwachsen. So ermögliche etwa der 3D-Druck die dezentrale Herstellung von Komponenten, wodurch sich Lieferketten kürzer und lokaler gestalten ließen.

Über den Tellerrand schauen

Diese Entwicklungen verlangt laut BVL von Unternehmensverantwortlichen zum einen Transformationsprozesse und Disruptionen nicht mehr innerhalb des eigenen Wirtschaftssektors, sondern global und bezogen auf Zulieferer, Kunden sowie benachbarte Märkte zu verstehen. Zum anderen biete die Digitalisierung auch Vorteile. Sie macht der dem Whitepaper zufolge nicht nur Lieferketten robuster, sondern wirkt sich durch den reduzierten Transportaufwand positiv auf die Umwelt aus.

Neue Chancen für Logistikdienstleister

Gleichzeitig können insbesondere Logistikdienstleister von neuen Technologien und dem Zusammenwachsen von Produktion und Logistik profitieren. Bei ihnen würden etwa Kapazitäten frei, die laut BVL strategisch genutzt werden sollten. Zum Beispiel zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die Fertigungs- und Logistikkompetenz gleichermaßen einbeziehen.