KEP-Strategien: Herausforderndes Wachstum

Wie sich Paketdienste in Deutschland für die Zukunft aufstellen.
Lieferroboter auf großer KEP-Fahrt: Neue Ideen für die letzte Meile scheinen gefragt. (Foto: Hermes)
Lieferroboter auf großer KEP-Fahrt: Neue Ideen für die letzte Meile scheinen gefragt. (Foto: Hermes)
Matthias Pieringer

Die Zeichen stehen auf Zuwachs. 2016 beförderten die Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) in Deutschland erstmals in einemJahr mehr als drei Milliarden Sendungen. Diese Zahlen liefert die KEP-Studie 2017 des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK). Besonders die B2C-Sendungen sind dafür ausschlaggebend (plus 13,2 Prozent). Im Jahr 2017 ist, so der BIEK, mit einem Wachstum des gesamten Sendungsvolumens von sechs Prozent zu rechnen. Das bedeutet also etwa 180 Millionen zusätzliche Sendungen für den Markt. Treiber dieser Entwicklung sind laut dem Verband vor allem der zunehmende nationale und grenzüberschreitende Onlinehandel sowie die stabile Lage der deutschen und internationalen Wirtschaft.

Infrastruktur und letzte Meile

„Paketdienste investieren massiv in die Infrastruktur und arbeiten zudem an der Flexibilisierung der letzten Meile“, sagt Horst-Manner Romberg, Geschäftsführer der Hamburger Unternehmensberatung MRU GmbH, die sich auf den KEP-Markt spezialisiert hat. Der Ausbau sei ein laufender Prozess, „der sich in den nächsten Jahren sicherlich fortsetzen wird“, betont der Unternehmensberater. Ein Treiber sei „die notwendige Anpassung der Kapazitäten an die Nachfrage und auch an zeitgemäße Lieferservices“.

Neue City-Logistik-Konzepte

„Eine überzeugende Antwort auf das anhaltende E-Commerce-Wachstum und die steigenden Paketmengen“ sieht indessen Prof. Dr. Christian Kille in den sogenannten MechZB von Deutsche Post DHL. Kille ist nicht nur Professor für Handelslogistik an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, sondern auch Vorsitzender der Jury des Logix Awards, der herausragende Logistikimmobilienentwicklungen auszeichnet. 2017 verlieh die Jury zum ersten Mal einen Sonderpreis für neue City-Logistik-Konzepte – er ging an die Deutsche Post DHL CREM GmbH für das Konzept „DHL MechZB-Netzwerk“. „Die Deutsche Post DHL hat bereits in 2011 mit dem Ausbau und der Neustrukturierung des Paketnetzes begonnen, damit war der Konzern Vorreiter“, lobte Jurychef Kille.

Paketdienste in Deutschland passen nicht nur ihre Infrastruktur an die steigende Nachfrage an, sondern suchen auch nach Lösungen, um auf der letzten Meile die Kundenwünsche flexibler bedienen zu können:Wie sich der KEP-Markt und die Citylogistik weiter entwickeln könnten, skizziert LOGISTIK HEUTE in der Titelstory der Ausgabe 11/2017. Sie ist am 15. November erschienen.