Logistikimmobilien: Niederländischer Elektrohändler baut aus

Technische Unie erweitert sein Logistikzentrum in Alphen.
Mit 20 solchen neuen Kommissionierarbeitsplätzen will Witron den Durchsatz im Lager von Technische Unie um 30 Prozent erhöhen. (Foto: Witron)
Mit 20 solchen neuen Kommissionierarbeitsplätzen will Witron den Durchsatz im Lager von Technische Unie um 30 Prozent erhöhen. (Foto: Witron)
László Dobos

Technische Unie, ein Handelsunternehmen für Elektro-, Sanitär- und Installationsbedarf in den Niederlanden, erweitert sein Distributionszentrum in Alphen im Zentrum des Landes. Das berichtet die Witron Logistik + Informatik GmbH, Parkstein, die das Projekt als Generalunternehmer betreut. Aufgrund eines permanent steigenden Durchsatzes und einer weiter zunehmenden Sortimentsbreite fiel die Entscheidung, das Logistikzentrum auf aktuelles und zukünftig erwartetes Wachstum auszurichten. Umgesetzt wird die Erweiterung in drei Stufen bis Februar 2019.

Bis 20 Uhr bestellt, am nächsten Tag ausgeliefert

Technische Unie stellt hohe Ansprüche an den eigenen Kundenservice. Alle Artikel, die bis 20 Uhr bestellt werden, sind bis spätestens 2.30 Uhr gepickt und kommen bereits im Laufe der Nacht oder am Folgetag beim Kunden an. Von Alphen aus werden sämtliche kleinvolumigen Produkte an die Kunden des Großhändlers im gesamten Land verschickt. Die kleinvolumigen Produkte machen circa 80 Prozent des Artikelspektrums bei Technische Unie aus.

Bis zu 100.000 Orderlines am Tag

Der Großhändler setzt nach Angaben von Witron in der Kommissionierung und zur Belieferung seiner Kunden seit vielen Jahren auf das „Dynamic Picking System“ (DPS) des Generalunternehmers. Im aktuellen Projekt werden 20 zusätzliche multifunktionelle Kommissionierarbeitsplätze (in der Summe dann 80 Kommissionierarbeitsplätze) und eine neue Warenausgangslinie (in der Summe dann drei Stück) implementiert. Dadurch soll sich die Durchsatzleistung des Logistikzentrums um mehr als 30 Prozent erhöhen. An einem Spitzentag sollen nahezu 100.000 Orderlines kommissioniert werden können.

Dreifach unterteilte Behälter

Ebenso hinzu kommen weitere automatisierte DPS- und OCB-Gassen (Order Consolidation Buffer) mit 60.000 Behälterstellplätzen (in der Summe dann 257.000 Behälterstellplätze). Implementiert werden dort auch acht zusätzliche Regalbediengeräte. Damit gibt es dann insgesamt 33 Regalbediengeräte im Logistikzentrum. Die Behälter sind bis zu dreifach unterteilt, wodurch verschiedene Artikel in einem Behälter lagern können. Das Sortiment umfasst laut Witron mehr als 89.000 verschiedene Produkte. In Größe und Durchsatz soll sich durch die Erweiterung der „Empty Tote Infeed“ verdoppeln. In diesem Bereich werden leere Behälter, welche von den Technische-Unie-Kunden in das Logistikzentrum zurückkommen, automatisch entstapelt und in das DPS-AKL zurückgeführt.

Artikel werden statisch und dynamisch bereitgestellt

Das Dynamic Picking System (DPS) arbeitet nach dem Prinzip Ware-zum-Mann – Mann-zur-Ware. Die Artikel befinden sich, abhängig von der jeweiligen Auftragsstruktur, permanent beziehungsweise bedarfsgerecht in der Pickfront. Das Replenishment der Kommissionierzonen erfolgt systemgesteuert durch Regalbediengeräte. Die Klassifikation der Artikelstruktur wird vom DPS kontinuierlich überprüft und angepasst. Die Kommissionierung wird durch ein Pick-by-Light-System unterstützt. Durch die sowohl statische als auch dynamische Bereitstellung der Lagerartikel sollen sich die Laufwege der Mitarbeiter signifikant verkürzen. Im Order Consolidation Buffer werden die Auftragsbehälter automatisiert kunden- und tourengerecht zusammengestellt. In der Warenausgangslinie (Dolly Loading Line) werden die kommissionierten und konsolidierten Behälter vollautomatisch gestapelt, auf Dollies geschoben, gedeckelt, umreift sowie mit einem Versandlabel versehen, bevor sie mittels Fördertechnik in den Warenausgangsbereich gelangen.