Hypermotion: 2.100 Teilnehmer bei Messe-Premiere

Rund 100 Unternehmen stellten neue Produkte in Frankfurt am Main vor. /Mit Bildergalerie.
Drehscheibe des Wissens: In den Pausen der Fachkonferenzen tauschten sich Besucher aus oder besuchten die Messestände der Hypermotion. Foto: Thilo Jörgl
Drehscheibe des Wissens: In den Pausen der Fachkonferenzen tauschten sich Besucher aus oder besuchten die Messestände der Hypermotion. Foto: Thilo Jörgl
Thilo Jörgl

Mehr als 2.100 Teilnehmer kamen zur Premiere der dreitägigen Veranstaltung Hypermotion, die am 22. November in Frankfurt am Main zu Ende ging. Das teilte der Veranstalter, die Messe Frankfurt, mit. Bei dem Event handelte es sich um einen Mix aus Ausstellung, Tech-Talks und Konferenzen. Nach Angaben des Veranstalters hat die Hypermotion neuen Schwung in die Diskussion um digitale, vernetzte und emissionsfreie Mobilität und Logistiklösungen gebracht. Neben einer Beteiligung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit den Partnern Logistics Alliance Germany, der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Nationalen Plattform für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie GmbH zeigten mehr als 100 teilnehmende Unternehmen, wie Transport- und Verkehrssysteme von morgen aussehen können. Unter anderem präsentierten sich Unternehmen wie die Deutsche Bahn, der Rhein-Main-Verkehrsverbund, ESWE Verkehr, die Hamburger Hochbahn, der BVG, SAP, SICK, PTV Group und Teradata und rund 20 Start-Ups.

Interaktive Veranstaltungskonzept

Zum interaktiven Veranstaltungskonzept erklärt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt: „Die Hypermotion ist mehr als eine klassische Fachmesse, die neue Produkte vorstellt. Als wissensbasierte Plattform mit einer Reihe von hochkarätigen Fachkonferenzen zu wichtigen Zukunftsthemen treibt das Format selbst neue Innovationen an. In den letzten drei Tagen haben wir Wettbewerbe erlebt, bei denen Start-ups ihre Ideen präsentierten, und einen Hackathon, bei dem Tüftler und Techniker auf Challenges von Lufthansa Cargo, Schmitz Cargobull und Deutsche Bahn hin neue Applikationen entwickelten. Da zeigt sich die Kraft digitaler Schwarmintelligenz. Die Hypermotion bringt junge und gestandene Akteure zusammen und schafft Raum für neue Kooperationen.“

Junge Programmierer ausgezeichnet

Rainer Bomba, Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, besuchte die Hypermotion an zwei Tagen: „Mobilität ist heute etwas völlig anderes als noch vor zehn Jahren. Um die Chancen zu nutzen, die sich aus den neuen, digitalen Technologien ergeben, und gleichzeitig den Anforderungen einer erhöhten Ressourceneffizienz gerecht zu werden, ist es zwingend notwendig, die Bereiche Mobilität und Logistik als ein Thema wahrzunehmen. Einer der Bereiche alleine kann es nicht schaffen. Die Hypermotion lebt hier in ihren Veranstaltungen und Programmen das notwendige Miteinander von Herstellern, Verbänden und Politik, von großen und kleinen Tech-Firmen, von Start-ups, Forschern und Visionären vor.“ Der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, war bei der Preisverleihung des Hackathons dabei. Er zeigte sich beeindruckt von den Ideen der jungen Programmierer und Hardware-Experten. „Am Standort Frankfurt Rhein-Main leben und arbeiten heute bereits rund 5,7 Millionen Menschen, die alle unterschiedliche Ansprüche an Mobilität stellen. Wir brauchen gemeinsame Offensiven für eine zukunftsfähige und vernetzte Infrastruktur wie zum Beispiel den Masterplan Frankfurt RheinMain Plus, entwickelt von Bund, Land, Stadt, RMV und der Deutschen Bahn.“

Einblicke ins Konzernprogramm

Im Ausstellungsbereich in der Halle 5.1 gab die Deutsche Bahn neben Informationen zum Infrastrukturausbauprogramm Einblicke in das Konzernprogramm Smart Cities sowie in den neuen Geschäftszweig ‚ioki‘, mit dem die DB On Demand-Mobilität und Autonomes Fahren in den öffentlichen Nahverkehr bringen möchte. Die Plattform ‚Mobility inside‘ wurde von Oliver Wolff, Geschäftsführer des Verbunds Deutsche Verkehrsunternehmen (VDV), vorgestellt. Ziel ist eine bundesweite Vernetzung der unterschiedlichen Tarife, Tickets und Fahrplaninformationen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Somit kann der Fahrgast mit einem elektronischen Ticket via App nach einer einmaligen Anmeldung durch ganz Deutschland reisen. Die technischen Voraussetzungen sind vorbereitet - durch ein verbundweites mandantenfähiges System.

Agile Start-Ups

Erik Wirsing, Head of Innovation bei Schenker AG, postulierte für die Logistikbranche: „Digitalisierung, Automatisierung und Autonomisierung geben heute den Takt vor, die großen IT-Konzerne investieren inzwischen überall auf der Welt in Logistik. Start-Ups mischen die Branche mit agilen Entwicklungsmethoden, neuen Technologien und starker Kundenorientierung auf. Um eine optimale Supply Chain zusammenzustellen, müssen viele unterschiedliche Akteure zusammenkommen. Alle haben Lust und Laune, dieses zentrale Zukunftsthema weiterzuentwickeln – und diese inspirierende Atmosphäre spürt man auch hier auf der Hypermotion."

Mehrere Fachkonferenzen

Die Fachkonferenzen während der Hypermotion wurden zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmt und organisiert von der CONVENT Gesellschaft für Kongresse und Veranstaltungsmanagement mbH, ITS Deutschland e.V., dem Forum Elektromobilität e.V., Fraunhofer-Allianz Verkehr, KCW GmbH, dem SmartCity.Institute, dem Travel Industrie Club e.V. dem Münchner HUSS-VERLAG. Letzterer organisierte die Logistics Digital Conference (LDC!) mit insgesamt sechs Sessions und dem VISION Mobility Think Tank.

Schmitz Cargobull verkündet Start-Up-Gründung

Bei der ZEIT-Konferenz „Logistik & Mobilität“ sprach Dr. Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post AG, über Vor- und Nachteile des Wirtschaftsstandorts Deutschland und die Rolle der Deutschen Post. Andreas Schmitz, Vorstandsvorsitzender von Schmitz Cargobull, betonte die wachsende Bedeutung der Digitalisierung in der Logistik und kündigte ein eigenes Start-up an. Das neue Unternehmen Kubikx schreibt sich demnach auf die Fahnen, Fleetmanagement, Transport- und Logistikprozesse zu digitalisieren. „Digitale Lösungen zum Steuern und Überwachen globaler Lieferketten werden immer wichtiger, aber auch komplexer“, erklärte Schmitz und verwies auf die immer stärkere Vernetzung zwischen Fahrzeugen, Fracht und Infrastruktur.Der Veranstalter verkündete bereits den nächsten Termin für Hypermotion: Sie findet vom 20. bis 22. November 2018 erneut in Frankfurt am Main statt.