Logistikimmobilien: Edeka expandiert in Rheinstetten

Vanderlande erweitert Kühllager bei laufendem Betrieb.
Die Mitarbeiter kommissionieren Fleischwaren aus dem Durchlaufregal im Bestandsgebäude von Edeka Südwest Fleisch in Rheinstetten. Nun soll sich dort die Logistikkapazität gut verdoppeln. (Foto: Vanderlande)
Die Mitarbeiter kommissionieren Fleischwaren aus dem Durchlaufregal im Bestandsgebäude von Edeka Südwest Fleisch in Rheinstetten. Nun soll sich dort die Logistikkapazität gut verdoppeln. (Foto: Vanderlande)
László Dobos

Der Lebensmittelspezialist Edeka Südwest Fleisch erweitert sein Logistiksystem im Distributionszentrum Rheinstetten bei Karlsruhe. Vanderlande wird nach eigenen Angaben das Projekt als Generalunternehmer umsetzen. Das im Juli 2011 in Betrieb genommene, prozessketten-orientiert organisierte Werk wurde ebenfalls von Vanderlande als Logistik-Generalunternehmer in enger Kooperation mit Edeka Südwest Fleisch geplant und realisiert.

Doppelspiel von HRL und AKL

Der Lagerbereich bildet auch im Erweiterungsbau das Herzstück des Systems. Im Gegensatz zum bestehenden Hochregallager (HRL) mit circa 3.500 Palettenstellplätzen wird das neue HRL etwa 3.800 Stellplätze haben. Es soll selbsttragend in Silobauweise aufgebaut werden. Im neuen automatischen Kleinteilelager (AKL) befinden sich insgesamt 108.000 Stellplätze. Dies stellt mehr als eine Verdopplung der Anzahl an Lagerplätzen sowohl im AKL als auch im HRL dar. Folglich soll sich die Ausbringungsleistung verdoppeln. Bis zu 190.000 Transporteinheiten soll Edeka Südwest Fleisch nach der Erweiterung pro Tag in Rollcontainern an die Kunden ausliefern können.

Erweiterung soll 2020 in Betrieb gehen

Mit dem Go Live Ende Februar 2020 sollen das bestehende Logistiksystem sowie die geplante Erweiterung ein einheitliches System bilden. Im Neubau sollen die Lageristen nach denselben Prozessen arbeiten wie im bestehenden Gebäude. Eingehende Handelsware wird sowohl auf Palette in das HRL als auch direkt vereinzelt ins AKL eingelagert. Das HRL dient als Zwischenlager. Die dortige Ware wird nach einer Weile ausgelagert, an den Depalettierstationen vereinzelt und ebenfalls in das AKL eingelagert.

Zur kundenspezifischen Zusammenstellung der Aufträge wird laut Vanderlande hauptsächlich die Einzelhandels-Kommissionierung genutzt. Hier werden die einzelnen Aufträge durch Ware-zu-Mensch- sowie Mensch-zur-Ware-Arbeitsstationen zusammengestellt und automatisch in das AKL eingelagert. Zur Verteilung der fertiggestellten Aufträge aus dem AKL in die Rollcontainer-Beladestationen werden im Warenausgang zukünftig fünf Vanderlande „Posisorter“ eingesetzt.

Edeka plante Expansion schon vor Jahren

Die besondere Herausforderung dieses Projektes liegt nach Angaben des Generalunternehmers in der Erweiterung bei laufendem Betrieb sowie in den Temperaturen im Bereich von null bis zwei Grad Celsius. Bereits beim Erwerb des Grundstücks für den bestehenden Betrieb für Fleisch- und Wurstverarbeitung berücksichtigte Edeka Südwest Fleisch eine künftige räumliche Ausdehnung. Dank der Sortimentserweiterung im Bereich der Handelsware mit Käse- und Fischprodukten sowie eines deutlichen Anstiegs der Eigenproduktion von Fleisch- und Wurstwaren will Edeka Südwest Fleisch nun die Anlage vergrößern.

LOGISTIKHEUTE bot den Veranstaltungsteilnehmern im Rahmen seines Lebensmittellogistik-Forums im Oktober 2016 die Möglichkeit, die Anlage von Edeka Südwest Fleisch inRheinstetten zu besichten. Die Teilnehmer konnten sich direkt vor Ort über die komplexenProzesse der Wurstwaren- und Fleischlogistik informieren - einenRückblick zum LOGISTIKHEUTE-Forum finden Sie in Bildern unter diesem Link: https://www.logistik-heute.de/Fotogalerie/15706/Lebensmittellogistik-Be…