Fulfillment: Same-Day-Delivery und Omnichannel im Fokus

Studie beleuchtet Zukunftstrends in der logistischen Abwicklung.
Wie das Fulfillment der Zukunft aus Sicht der Logistikverantwortlichen aussehen könnte, zeigt eine aktuelle Studie. (Symbolbild: Robu/Fotolia)
Wie das Fulfillment der Zukunft aus Sicht der Logistikverantwortlichen aussehen könnte, zeigt eine aktuelle Studie. (Symbolbild: Robu/Fotolia)
Sandra Lehmann

Um den Anforderungen von Onlineshopping- und Smartphone-affinen Verbrauchern gerecht zu werden und ein reibungsloses Einkaufserlebnis zu gewährleisten, ist Same-Day-Delivery für einen Großteil der Logistikdienstleister weltweit das Mittel der Wahl. Von 2.700 weltweit befragten Verantwortlichen aus Logistik und Transport planen 78 Prozent bis 2023 eine Lieferung am selben Tag anzubieten. 40 Prozent rechnen bis 2028 mit einer Auslieferung innerhalb von zwei Stunden. Das geht aus der Studie „Future of Fulfillment Vision Study“ des Hard- und Softwareanbieters Zebra Technologies hervor, die am 9. April erschienen ist. Darüber hinaus erwarten 87 Prozent der Umfrageteilnehmer, bis 2028 auf sogenannte Crowdsourcing-Lieferungen oder ein Netzwerk von Fahrern zurückgreifen zu können, die bereit sind, bestimmte Zustellungen zu übernehmen.

Lieferrückstände als Hemmschuh

Als größte aktuelle Herausforderung sehen Verantwortliche jedoch nicht die direkte Lieferung an den Kunden, sondern den Aufbau eines Mehrkanal-Konzepts. Wie die Studie ergab, agieren derzeit lediglich 39 Prozent der Befragten auf Omnichannel-Ebene. Vorrangigstes Problem auf dem Weg zum Mehrkanal-Fulfillment ist dabei für ein Drittel der Befragten die Reduzierung von Lieferrückständen, gefolgt von Bestandzuweisung und Frachtkosten.

Von der Filiale zum Fulfillment-Center

Dabei möchte ein Großteil der Studienteilnehmer zukünftig in den Bereich Omnichannel investieren. Aktuell nutzen 76 Prozent der befragten Einzelhändler Produkte aus dem Filialbestand, um Onlinebestellungen zu bearbeiten. 86 Prozent der Befragten planen im kommenden Jahr Click & Collect-Angebote zu implementieren. In diesem Sinne möchte ein Teil der befragten Einzelhändler Geld in die Umrüstung ihrer Filialen investieren, um diese auch als Online-Fulfillment-Center zu nutzen und Platz für Abhol- und Retouren-Stationen zu schaffen.

Retouren sind Herausforderung

Sieben von zehn befragten Führungskräften sind zudem der Meinung, dass Filialen zukünftig zu Online-Fulfillment-Centern umgestaltet werden, um die Herausforderung wachsender Retouren zu bewältigen. Mehr als 60 Prozent der befragten Einzelhändler, die derzeit keinen kostenlosen Versand, keine kostenlosen Retouren und keine Lieferung am selben Tag anbieten, planen dies in nächster Zeit einzuführen, während 44 Prozent vorhaben, das Retourenmanagement an Dienstleister auszulagern wollen.

Automatsierung und Drohnen

In Sachen Supply-Chain-Prozesse gehen Logistikverantwortliche der Studie zufolge davon aus, dass die diese künftig zunehmend von vernetzten, intelligenten und automatisierten Lösungen bestimmt werden. So erwarten die befragten Führungskräfte etwa, dass Drohnen (39 Prozent), fahrerlose/autonome Fahrzeuge (38 Prozent), tragbare und mobile Technologie (37 Prozent) sowie Robotik (37 Prozent) dabei zu den disruptivsten Technologien zählen werden.