Automotive: Schaeffler strukturiert um

Unternehmen löst internen Zulieferer auf, 950 Stellen fallen weg.
Die Schaeffler-Zentrale in Herzogenaurach. (Foto: Schaeffler)
Die Schaeffler-Zentrale in Herzogenaurach. (Foto: Schaeffler)
László Dobos

Der Vorstand der Schaeffler AG strukturiert das Unternehmen um und streicht dabei weltweit 950 Stellen. Das teilte Schaeffler neulich mit. Nach der Neuausrichtung der Sparte Industrie mit Wirkung zum 1. Januar 2017 und der Etablierung des Automotive Aftermarket als dritte Sparte der Schaeffler Gruppe zum 1. Januar 2018 hat der Vorstand beschlossen, in einem dritten Schritt den bisher als internen Zulieferer agierenden Bereich „Bearing Components & Technologies“ (BCT) aufzulösen. Schaeffler wird künftig alle Werke des Bereichs den Sparten Automotive OEM und Industrie zuordnen. Die Sparte Automotive Aftermarket wird dabei – wie bisher – von den Werken der Sparte Automotive OEM beliefert.

Schaeffler kürzt 950 Stellen

Ziel dieser Neuausrichtung sei es, die Werke noch konsequenter in die Geschäftsabläufe zu integrieren. Mit diesem Schritt will Schaeffler nach eigenem Bekunden Abläufe und Strukturen durchgängiger und effizienter gestalten und Doppelstrukturen abbauen. Zeitgleich soll intern mehr Ergebnistransparenz geschaffen und die unternehmerische Verantwortung der Werke gestärkt werden. Auf dieser Basis werden aus heutiger Sicht weltweit rund 950 Stellen wegfallen. Davon entfallen voraussichtlich rund 450 Stellen auf Deutschland. Der Abbau wird laut Schaeffler sozialverträglich gestaltet. Betriebsbedingte Kündigungen oder Standortschließungen sind nicht vorgesehen.

Bereich Logistik soll mehr technologisches Know-How bekommen

Die bisher im Bereich BCT geführte sogenannte technologische Klammer für die Entwicklung, Auslegung und Herstellung von Wälzlagern wird beibehalten. Als zentrales Element des „One Schaeffler“-Ansatzes soll sie zukünftig zu den Vorstandsressorts „Produktion, Logistik und Einkauf“ und „Technologie“ gehören. Sie soll durch die Zusammenführung mit dem dort vorhandenen Know-how gestärkt werden. „Die Technologieklammer ermöglicht uns eine einheitliche Weiterentwicklung unserer Produktions- und Fertigungstechnologien sowie die Realisierung von Synergien und Standardisierungsvorteilen über die Sparten hinweg“, sagte Andreas Schick, Mitglied des Vorstands der Schaeffler AG, zuständig für Produktion, Logistik und Einkauf.

50 Millionen Euro Restrukturierungskosten

Bei vollständiger Umsetzung der geplanten Maßnahmen könnte Schaeffler nach eigener Auskunft das Ergebnis bis 2021 um rund 60 Millionen Euro verbessern. Schaeffler erwartet auf der anderen Seite einmalige Restrukturierungskosten in Höhe von rund 50 Millionen Euro. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, die gesamte Neuausrichtung bis Ende 2018 abzuschließen.