Logistikimmobilien: Würth startet Ausbauoffensive

Investitionen nahe Heilbronn und in Österreich.
Würth will unter anderem ein neues Logistikzentrum nahe Heilbronn bauen und bestehende Lager dort zusammenführen. (Foto: Würth)
Würth will unter anderem ein neues Logistikzentrum nahe Heilbronn bauen und bestehende Lager dort zusammenführen. (Foto: Würth)
László Dobos

Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, Spezialist für Montage- und Befestigungsmaterial, hat auf ihrer Bilanzpressekonferenz eine Ausbauoffensive im Bereich Logistik angekündigt. Damit will das Unternehmen die notwendigen Kapazitäten schaffen, um die Anforderungen der Kunden bezüglich Schnelligkeit und Verbindlichkeit von Lieferungen sowie der Reduzierung von Liefersplits erfüllen zu können.

Neues Zentrallager an der A6

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Künzelsau will ein zentrales Außenlager in Waldenburg bei Heilbronn bauen. Auf einer Gesamtfläche von rund 50.000 Quadratmetern nahe der Bundesautobahn A6 sollen verschiedene Außenlager vor allem aus dem Bereich Sperrigwaren zusammengeführt werden. Somit will Würth die Anzahl der Packstücke und das Füllmaterial reduzieren. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2020 geplant.

Würth will 60 Millionen in Österreich investieren

Würth Österreich soll das bestehende Logistikzentrum am Standort Böheimkirchen ausbauen. Die 20 Millionen Euro teure Erweiterung soll die Qualität der Serviceleistungen für die Zukunft sichern, um den steigenden Durchlauf zu bewältigen. Aktuell werden dort mehr als 600.000 Sendungen pro Jahr bearbeitet.

Wie Würth mitteilt, wird auch die Tochterfirma Kellner & Kunz ihre Logistikfläche am Standort in Wels um 23.000 Quadratmeter erweitern, um genügend Kapazität zur Abwicklung des geplanten Umsatzwachstums zu haben. Durch die Möglichkeit der parallelen Kommissionierung sollen dort die Mitarbeiter die Aufträge mit einer deutlich geringeren Durchlaufzeit bearbeiten können. Das Investitionsvolumen liegt laut Würth bei 40 Millionen Euro.

Rekorde bei Gewinn und Umsatz

2017 war für Würth in Sachen Umsatz und Gewinn ein Rekordjahr. Das teilte das Unternehmen ebenfalls auf der Bilanzpressekonferenz mit. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2017 beläuft sich auf 12,7 Milliarden Euro, der Gewinn auf 780 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich 2017 weltweit von 71.391 um 2.768 auf 74.159 erhöht.

Würth eröffnet neuen Selbstbedienungsladen

Zudem stellte das Unternehmen auf der Pressekonferenz ein Pilotprojekt beim Vertrieb vor. In Vöhringen südlich von Ulm hat Würth eine 24-Stunden-Niederlassung eröffnet. Dort können Kunden auch außerhalb der Öffnungszeiten einkaufen. Der Kunde kann mithilfe eines von der Würth App generierten QR-Codes den Laden betreten. Er legt die gewünschte Ware auf ein Band, welches zu einem automatischen Scanner führt, der den Preis der Ware erfasst und ihn vom Kundenkonto abbucht.