Studie: Die Schweiz hat die widerstandsfähigste Wirtschaft der Welt

Bei den Eidgenossen gibt es wenige Risiken. Und die sind gut gemanagt.
Wie gut können Firmen in den einzelnen Ländern der Welt auf betriebsunterbrechende Vorfälle reagieren? Eine aktuelle Studie hat das untersucht und ein Ranking aufgestellt. Die Schweiz kommt auf den ersten Platz und punktet mit einer guten Infrastruktur, guten lokalen Zulieferern und politischer Stabilität. (Symbolbild: Fotolia/RioPatuca Images)
Wie gut können Firmen in den einzelnen Ländern der Welt auf betriebsunterbrechende Vorfälle reagieren? Eine aktuelle Studie hat das untersucht und ein Ranking aufgestellt. Die Schweiz kommt auf den ersten Platz und punktet mit einer guten Infrastruktur, guten lokalen Zulieferern und politischer Stabilität. (Symbolbild: Fotolia/RioPatuca Images)
László Dobos

Der Industriesachversicherer FM Global hat die aktuelle Ausgabe seiner jährlichen Studie zur Widerstandsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten veröffentlicht. Der Resilience Index 2018 umfasst 130 Länder und Territorien. Die Gesamtplatzierung eines jeden Landes basiert auf insgesamt zwölf Faktoren, die sich auf die Widerstandsfähigkeit eines Landes gegenüber betriebsunterbrechenden Vorfällen auswirken. Zu den zwölf Faktoren gehören Aspekte wie Infrastruktur, Cyberrisiken, politische Risiken und die Gefährdung durch Umweltrisiken. Laut FM Global bedeutet Resilienz in diesem Zusammenhang, wie gut sich ein Land oder ein Territorium gegen Gefahren schützen kann und im Schadensfall wieder zurück zur Normalität findet. Der Resilience Index soll so eine erste Orientierung in Bezug auf Geschäftsrisiken in den untersuchten Ländern und Regionen geben.

Die wichtigsten Ergebnisse

Aufgrund sehr guter Bewertungen für die Faktoren Infrastruktur, lokale Zulieferer und politische Stabilität erhält die Schweiz wie im Vorjahr den ersten Platz. Österreich belegt den sechsten Platz. Deutschland landet erneut auf Platz fünf. Dies liegt unter anderem daran, wie die Transparenz der Lieferkette (Platz drei) und die Qualität der lokalen Zulieferer (Platz fünf) wahrgenommen werden. Bei der Qualität des Risikomanagements bei Feuerrisiken kann Deutschland laut FM Global jedoch von den USA lernen. Denn während die USA bei diesem Faktor den ersten Platz belegen, liegt Deutschland auf Platz 14. Weitaus schlechter schneidet Deutschland 2018 beim Thema inhärentes Cyberrisiko mit Platz 80 ab. Haiti belegt von allen 130 Ländern und Territorien erneut den letzten Platz. Die Bedrohung durch Naturkatastrophen, die wahrgenommene Korruption und das politische Risiko gehören zu den wichtigsten Auslösern für diese Platzierung.

Die ersten fünf Plätze im Resilience Index 2018:

1. Schweiz
2. Luxemburg
3. Schweden
4. Norwegen
5. Deutschland

Die Methode der Studie

Der Resilience Index beruht auf Daten von Quellen wie dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, dem Weltwirtschaftsforum, der U.S. Energy Information Administration, den Vereinten Nationen, dem Freedom House und der FM Global-Datenbank „RiskMark“ mit mehr als 100.000 versicherten Standorten. Der Resilience Index wurde für FM Global von Pentland Analytics erstellt. Die Studie bewertet die Länder nach zwölf Faktoren, die in den folgenden drei Bereichen zusammengefasst sind: Wirtschaft, Risikoqualität und die Lieferkette. Die vier Faktoren zur Bewertung des Wirtschaftsbereichs umfassen das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, das politische Risiko, die Veränderungsrate der Urbanisierung sowie die sogenannte Ölintensität. Der Begriff steht für die Anfälligkeit eines Landes bei Veränderungen des Ölpreises und der Ölversorgung. Der Bereich Risikoqualität setzt sich zusammen aus den vorherrschenden Elementarrisiken, der Qualität des Risikomanagements bei Elementarrisiken, der Qualität des Risikomanagements bei Brandrisiken sowie dem inhärenten Cyberrisiko. Zum Bereich Lieferkette gehören der Umfang der Korruptionskontrolle, die Transparenz von Lieferketten, die Qualität der Infrastruktur sowie die Qualität der lokalen Zulieferer.