Einkauf: Trumps Politik sorgt für Unruhe

Einkäufer kritisieren bei Beschaffung in USA unter anderem längere Lieferzeiten.
Beschaffung in den USA: Deutsche Einkäufer haben mit den Auswirkungen der Trump-Politik zu kämpfen. (Foto: Xaver Klaussner/Fotolia)
Beschaffung in den USA: Deutsche Einkäufer haben mit den Auswirkungen der Trump-Politik zu kämpfen. (Foto: Xaver Klaussner/Fotolia)
Matthias Pieringer

Für deutsche Einkäufer sind seit dem Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump die Rahmenbedingungen schlechter geworden: Kritisiert an der Beschaffung in den USA werden laut dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) längere Liefer- und Zollzeiten sowie eine mangelhafte Qualität der US-Produkte.

Internationale Produkte würden von Seiten der US-Lieferanten eine geringere Priorität genießen, der Fokus liege vermehrt auf dem eigenen Land, meldete der BME in Eschborn am 4. Juli in einer Pressemitteilung. Grund dafür ist den Angaben zufolge die lebhafte Konjunktur in den USA. Ein wichtiger Faktor für diese Entwicklung seien Steuererleichterungen, „die zu stark steigenden Investitionen im eigenen Land und hohen Dividendenauszahlungen führen“.

Besonders heikle Situation in der Stahlbranche

Wie aus einem Bericht in der Juli-Ausgabe des BME-Mitgliedermagazins BIP hervorgeht, erweist sich die Situation in der Stahlbranche als besonders heikel. Seit Mitte Mai müssten alle Anträge auf Ausnahmen von den US-Stahlrestriktionen auf einer öffentlichen Webplattform hinterlegt werden. „Sichtbar ist, was Lieferanten und Wettbewerber kaufen – mit allen Details wie Unternehmensdaten, Produktspezifikationen zu Qualität, Stärke, chemischen Anforderungen oder Ankunftshafen“, so der BME. Einkäufer würden von „täglichen Hiobsbotschaften“ berichten, wodurch sich ihr Geschäft erschwere. Seit Monaten würden aufgrund der hohen Unsicherheiten Alternativlieferanten gesucht.