Social Networked Industry: Logistik-Innovationslabor in Dortmund eröffnet

Fraunhofer IML und TU Dortmund starten „Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik“.
Prof. Dr. Michael ten Hompel (links), geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML, zeigt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (2.v.r.) den „IoT Service Button“. (Foto: Fraunhofer IML)
Prof. Dr. Michael ten Hompel (links), geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML, zeigt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (2.v.r.) den „IoT Service Button“. (Foto: Fraunhofer IML)
Matthias Pieringer

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und die Technische Universität Dortmund haben das „Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik“ in Dortmund am 10. Juli offiziell eröffnet. Das Innovationslabor ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, in dem intelligente Technologien für die Social Networked Industry erforscht, mit betriebswirtschaftlichen sowie arbeits- und sozialwissenschaftlichen Anforderungen verknüpft und zu hybriden Dienstleistungen ausgestaltet werden sollen. Die zentrale wissenschaftliche Frage, die dabei laut den Partnern im Vordergrund steht: „Wie lassen sich die ureigenen Fähigkeiten von Menschen, wie Intelligenz, Kreativität oder Motorik, bestmöglich mit den Fähigkeiten technischer Assistenzsysteme vereinen?“

Zwei Versuchshallen

In den beiden Versuchshallen – einem Forschungs- und einem Anwendungszentrum – testen und veranschaulichen die Forscher die Entwicklungen der Mensch-Technik-Interaktion. Unternehmen erhalten dabei die Möglichkeit, die Versuchsanordnungen für eigene Entwicklungen zu nutzen.

Hightech im Forschungszentrum

Im Forschungszentrum unterstützen den Angaben zufolge Hightech-Technologien die Wissenschaftler. Dazu zählen Fraunhofer IML und TU Dortmund zufolge vor allem das „europaweit größte Motion-Capturing-System“ und ein Laserprojektionssystem, mit denen sich Prozesse in Echtzeit erfassen, analysieren und simulieren lassen. „Hinzu kommen unter anderem autonome Transportroboter und autonome Transportdrohnen, die sich im Schwarm selbst organisieren. Zukünftig werden diese Systeme noch von einem intelligenten Fußboden ergänzt, den die beteiligten Wissenschaftler durch ein in den Boden eingelassenes drahtloses Sensornetzwerk zum Leben erwecken“, meldeten das Fraunhofer IML und die TU Dortmund.

Schowcases im Anwendungszentrum

Parallel zum Forschungszentrum sollen sich Unternehmen im Anwendungszentrum ein praxisnahes Bild von neuen Methoden und Technologien machen können. Die Wissenschaftler haben Anwendungsfälle, sogenannte Showcases, in fünf Bereichen entwickelt: Handel, Produktionslogistik, Transport, Instandhaltung und Virtual Training. Der Showcase „Handel“ demonstriert den Forschern zufolge beispielsweise die komplette Wertschöpfungskette – vom Kommissionieren bis zum Warenausgang. Auf diese Weise könnten Unternehmen den Einsatz neuer Technologien vor Ort im betrieblichen Kontext „live“ erleben.

Unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben der Mitteilung zufolge über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt zehn Millionen Euro. „Eine moderne Logistik ist für Deutschland als Exportnation und rohstoffarmes Land entscheidend und bietet für das Ruhrgebiet eine Zukunftsperspektive als attraktiver und wettbewerbsfähiger Standort“, sagte Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, bei der Eröffnung. „Das neue Innovationslabor wird die Region stärken. Es bringt Wirtschaftsunternehmen und gut ausgebaute Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik oder die Technische Universität Dortmund schneller zusammen. Dieser lebendige Transfer wird auch eine kreative und innovative Start-up-Landschaft unterstützen.“