Logistikimmobilien: Rekord-Flächenumsatz am deutschen Markt erzielt

Flächenumsatz summiert sich auf 3,4 Millionen Quadratmeter im ersten Halbjahr.
Rekord-Flächenumsatz am deutschen Logistikimmoblienmarkt: Vermietungen treiben laut dem Immobiliendienstleister CBRE den Markt mit Neubauten außerhalb der Top-5-Standorte. (Symbolbild; Foto: TTStudio/Fotolia)
Rekord-Flächenumsatz am deutschen Logistikimmoblienmarkt: Vermietungen treiben laut dem Immobiliendienstleister CBRE den Markt mit Neubauten außerhalb der Top-5-Standorte. (Symbolbild; Foto: TTStudio/Fotolia)
Matthias Pieringer

Das erste Halbjahr 2018 am deutschen Lager- und Logistikimmobilienmarkt hat mit 3,4 Millionen umgesetzten Quadratmetern das Vorjahresergebnis um 17 Prozent übertroffen. Dies zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Analyse von CBRE. Laut dem Immobiliendienstleister waren die ersten sechs Monate 2018 das stärkste Halbjahr seit Aufzeichnungsbeginn.

Flächen- und Mitarbeitermangel als limitierende Faktoren

„Die gute Verfassung der deutschen Wirtschaft treibt die Nachfrage am Logistikimmobilienmarkt weiter an“, sagte Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland. „Limitierend wirkt dabei vielerorts vor allem der Flächenmangel. Die vorhandenen spekulativen Projektentwicklungen sind an den begehrten Standorten kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber auch die Verfügbarkeit von Mitarbeitern bestimmt die Standortsuche immer stärker und wirkt begrenzend auf den Flächenumsatz.“

„Während es im mittleren Größensegment von 5.000 bis 10.000 Quadratmeter eine ähnlich hohe Anzahl an Deals gab, konnten in der Größenklasse ab 50.000 Quadratmetern acht Deals verzeichnet werden – sechs mehr als noch im Vorjahr“, fügte Armin Herrenschneider hinzu, Co-Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland. Insgesamt wurden in diesem Flächensegment nach Angaben des Immobiliendienstleisters knapp 600.000 Quadratmeter umgesetzt und damit circa 485.000 Quadratmeter mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Vermietungen treiben Flächenumsatz

„Der im ersten Halbjahr verzeichnete Anstieg des Flächenumsatzes ging vor allem auf Vermietungen zurück. Eigennutzer hingegen waren ähnlich aktiv wie im ersten Halbjahr 2017“, so Herrenschneider. Die von Eigennutzern umgesetzten Flächen stiegen CBRE zufolge leicht um zwei Prozent auf 1,2 Millionen Quadratmeter – die Vermietungsleistung erhöhte sich somit um 26 Prozent auf 2,2 Millionen Quadratmeter.

Plus von 17 Prozent bei Neubauten

Die in Neubauten umgesetzten Flächen stiegen laut den Angaben um 17 Prozent auf 2,4 Millionen Quadratmeter – der Umsatz in Bestandsflächen lag somit bei rund einer Million Quadratmetern (plus 15 Prozent).

Umsätze in den Top-5-Märkten gebremst

Anders als deutschlandweit ging der Flächenumsatz in den Top-5-Märkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Rhein-Main, Hamburg und München) zurück. Im Vergleich zum Vorjahr seien hier knapp 870.000 Quadratmeter umgesetzt worden – ein Minus von 17 Prozent, so CBRE. Ursache dieses Rückgangs sei „der Produktmangel vor Ort, denn in den Top-5-Städten stehen kaum noch freie Bestandsflächen oder geeignete Grundstücke zur Verfügung.“ Der Rückgang des Flächenumsatzes in den Top-5-Märkten sei speziell mit Berlin und München zu erklären, die wegen des Ausbleibens großflächiger Abschlüsse im ersten Halbjahr 134.000 Quadratmeter (minus 50 Prozent in Berlin) und 99.000 Quadratmeter (minus 24 Prozent in München) verzeichnet hätten. Aufgrund des Flächenmangels stieg die Spitzenmiete CBRE zufolge in den fünf Top-Standorten durchschnittlich binnen der vergangenen zwölf Monate zwischen zwei und drei Prozent.

E-Commerce weiterhin Wachtumsfaktor

„Angesichts fehlender Grundstücks- und Bestandsflächen sowie längerer Umsetzungszeiten aufgrund mangelnder Baukapazitäten kann sich die Dynamik der Nachfrage nicht in jedem Fall in Deals umsetzen“, sagte CBRE-Experte Rainer Koepke. „Im Gesamtjahr ist dennoch ein gutes Ergebnis über dem Niveau des Vorjahres von 6,5 bis 7,0 Millionen Quadratmeter zu erwarten.“ Das Jahresergebnis werde abhängig sein von einer möglichen Eintrübung der Konjunktur infolge protektionistischer Handelspolitik, Brexit-Erwartungen und folglich vorsichtigeren Entscheidungen. „Allerdings wird der boomende E-Commerce die Nachfrage nach Logistikflächen jeder Größe weiter antreiben“, prognostizierte Koepke.