Materialfluss: Top-Generalunternehmer wachsen um 16,5 Prozent

Die weltweit 20 größten Intralogistik-Spezialisten erleben goldene Zeiten.
Dieses bescheidene Bürogebäude im japanischen Osaka ist der Hauptsitz des größten Intralogistik-Generalunternehmers der Welt. Mit 3,7 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2017 bleibt Daifuku der globale Spitzenreiter. (Foto: Daifuku)
Dieses bescheidene Bürogebäude im japanischen Osaka ist der Hauptsitz des größten Intralogistik-Generalunternehmers der Welt. Mit 3,7 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2017 bleibt Daifuku der globale Spitzenreiter. (Foto: Daifuku)
László Dobos

Das US-amerikanische Intralogistik-Fachmagazin Modern Materials Handling hat sein Ranking für das Jahr 2017 über die 20 umsatzstärksten Intralogistik-Generalunternehmer weltweit erstellt. Alle Unternehmen im Ranking haben im vergangenen Jahr ihren Umsatz gesteigert. Das sei in der 21-jährigen Geschichte des Rankings noch nie vorgekommen, schreibt das Magazin. 2017 wuchs der Gesamtumsatz der Top-20-Generalunternehmer insgesamt um 16,5 Prozent. 2016 waren es sechs Prozent, im Jahr zuvor 3,5 Prozent.

Daifuku auf Platz eins

Der größte Generalunternehmer der Welt bleibt Daifuku aus Japan. Sein Umsatz im Jahr 2017 betrug 3,659 Milliarden US-Dollar. Das bedeutet eine Steigerung um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit 2014 hat Daifuku seinen Umsatz gar um 44 Prozent gesteigert. Laut Thomas Balluff, Branch Manager Factory Automation & Distribution Automation Europe bei Daifuku, liegt das nachhaltige Wachstum des Unternehmens insbesondere am boomenden E-Commerce-Sektor: „Die Anforderungen an die Abläufe in der Logistik steigen rasant. Bestellungen werden zunehmend differenzierter und kleinteiliger – vor allem im Onlinehandel.“

SSI Schäfer und Dematic auf dem Treppchen

Auf Platz zwei kommt SSI Schäfer aus Deutschland mit einem Umsatz von 3,060 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 (Steigerung gegenüber 2016: 16 Prozent, gegenüber 2014: 23 Prozent). Den dritten Platz holt sich die US-amerikanische Firma Dematic, die 2017 insgesamt 2,267 Milliarden US-Dollar umgesetzt hat. Der Umsatz bei Dematic ist gegenüber 2016 um 12,5 Prozent gewachsen, gegenüber 2014 um 42 Prozent.

Starke Europäer

Im Ranking von Modern Material Handling befinden sich 14 europäische, vier amerikanische und zwei japanische Firmen. Aus Deutschland sind SSI Schäfer (Platz zwei beim Umsatz 2017), Beumer (Platz acht), Witron (Platz zwölf), Grenzebach (Platz 13) und Viastore (Platz 19) vertreten.

In der Top-20-Liste ist das italienische Unternehmen Elettric 80 am dynamischsten gewachsen. Es landet mit 261 Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr 2017 auf Platz 15 der Liste. Gegenüber dem Vorjahr ist der Umsatz von Elettric 80 um 74 Prozent gewachsen, gegenüber 2014 sogar um 99 Prozent. Es gibt vier weitere Firmen unter den Top 20, die zwischen 2014 und 2017 ihren Umsatz in US-Dollar um mehr als 50 Prozent gesteigert haben: DMW & H aus den USA (+ 80 Prozent), Witron aus Deutschland (+75 Prozent), TGW aus Österreich (+74 Prozent) und Honeywell Intelligrated aus den USA (+59 Prozent).

Wichtige Währungseffekte

Bei den Unternehmen aus der Eurozone sind die Wachstumsraten des Umsatzes in Euro im Dreijahresvergleich sogar höher als in US-Dollar. Das liegt daran, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar zwischen 2014 und 2017 schwächer wurde.

Weniger dynamisch zeigte sich Beumer. Bei Beumer stagnierte der Umsatz in US-Dollar zwischen 2014 und 2017, was jedoch einem Plus von circa zehn Prozent in Euro entspricht.

E-Commerce als treibende Kraft

Die von Modern Materials Handling zitierten Experten nennen hauptsächlich das Wachstum im E-Commerce als treibenden Faktor für das starke Intralogistik-Geschäft. Für Pieter Krynauw, Präsident des Sechsplatzierten Honeywell Integrated, sind die steigenden Ansprüche der Konsumenten und die Entwicklung am Arbeitsmarkt ebenfalls Gründe, warum viele Unternehmen in ihre Intralogistik investieren.

Ranking fokussiert auf Systemanbieter

Für sein Ranking hat das Magazin nur Unternehmen berücksichtigt, die komplette Intralogistiksysteme entwerfen und liefern. Firmen, die bloß einzelne Komponenten anbieten oder Firmen, die ihre Umsätze mit Intralogistik-Systemen nicht ausweisen können, hat das Magazin nicht berücksichtigt.