Zukunftsstudie: Wie leben wir künftig mit 3D-Druck, künstlicher Intelligenz & Co?

QVC wirft mit „Living 2038“ einen Blick auf übermorgen.
Print-à-porter: Kleidung und Schuhe probieren wir in Zukunft nicht mehr an, wir lassen sie nach Maß fertigen. Auch das Wunschgericht kommt künftig aus dem 3-D-Drucker, so die QVC-Zukunftsstudie "Living 2038". (Foto: QVC)
Print-à-porter: Kleidung und Schuhe probieren wir in Zukunft nicht mehr an, wir lassen sie nach Maß fertigen. Auch das Wunschgericht kommt künftig aus dem 3-D-Drucker, so die QVC-Zukunftsstudie "Living 2038". (Foto: QVC)
Matthias Pieringer

Wie beeinflussen neue Technologien wie 3D-Druck und künstliche Intelligenz unser Leben in der Zukunft? Wie werden wir in 20 Jahren wohnen, uns kleiden, was werden wir essen und wie werden wir uns fortbewegen? Darüber möchte das Handelsunternehmen QVC in seiner vor Kurzem vorgestellten Zukunftsstudie „Living 2038: Wie lebt Deutschland übermorgen?‘‘ Aufschluss geben.

FünfTrendthesen

Die Studie setzt sich mit fünf Trendthesen auseinander, die zum Teil auch Rückschlüsse auf Logistikprozesse und Geschäftsmodelle erlauben, eine davon lautet: „Konsum als Spiegel des Selbst: Produkte, Erlebnisse und Services werden persönlich.“ „Ganz selbstverständlich werden wir zu kreativen Co-Designern der Waren, die wir kaufen – oder gar zu Co-Herstellern, indem wir Software erwerben und Dinge selbst am 3D-Drucker produzieren“, so der Ausblick. Die Snack-Kultur aus dem 3D-Drucker ersetze die Fertiggerichte von heute. Insbesondere im Food-Bereich soll der 3D-Druck den Konsumenten neue Möglichkeiten bieten, die Ernährung auf die persönlichen Vorlieben anzupassen und Zeit zu sparen.

Individualisierung großgeschrieben

Auch in der Fashionwelt, in der Automatisierung, kognitive Technologien und künstliche Intelligenz, künftig zum Alltag gehören sollen, wird in 20 Jahren Individualisierung großgeschrieben werden, so die Studie. „2038 träumen wir nicht mehr von individuellen Styles, wir lassen sie direkt live produzieren.“ Durch die Live-Produktion erlebe der Konsument „Instant-Gratification“.

Neue Lust am Selbermachen

Eine weitere These ist so formuliert: „Selbstbestimmt und kreativ: Aus Menschen werden Makler – die neue Lust am Selbermachen.“ Diese Lust könnte, wie es in der Analyse heißt, in Zukunft auch die Preise beeinflussen, „indem wir bestimmte Aufgaben selbst erledigen – zum Beispiel Reparaturen, die vorher eine Servicestelle übernahm.“ Der 3D-Drucker erstellt demnach Ersatzteile, „die man dann einfach gegen defekte Teile selbst austauschen kann.“ So sollen neue Geschäftsmodelle entstehen. Der einfache Konsument werde zum Prosumer.

Wer teilt, gewinnt

Auch aus dieser weiteren Trendthese lassen sich Querverbindungen zur Logistik ziehen: „Nutzen statt besitzen: Wer teilt, gewinnt – Sharing etabliert sich.“ In der Zukunft müssen wir, so die Studie, nicht mehr alles kaufen, „wir können es auch leihen – und gewöhnen uns zunehmend daran.“ Zero-Waste und das Bedürfnis, Plastik zu vermeiden, seien in der Generation Y und Z bereits heute aktuelle Themen. Die Angebote müssten, wie es heißt, so einfach und nützlich wie möglich gestaltet sein. Und: „Was geteilt wird, darf durch den oftmaligen Gebrauch nicht zu schnell kaputtgehen.“

Zur Studie

Für die Zukunftsstudie „Living 2038: Wie lebt Deutschland übermorgen“ beauftragte QVC Trendforscher Professor Peter Wippermann, Trendbüro und Kantar. Experten unterschiedlicher Disziplinen äußerten sich in Interviews zu Szenarien, wie die Welt von morgen aussehen könnte. In Workshops diskutierten außerdem junge Konsumenten fünf Trendthesen zu den Aspekten Personalisierung, Do-it-yourself, Sharing, Jugendlichkeit und Wohnung. Alle Teilnehmer waren laut QVC Gymnasiasten beziehungsweise hatten Abitur und gehörten zur Generation Z (zwölf bis 14 Jahre) und Generation Y (20 bis 26 Jahre). Darüber hinaus wurden 1.109 Menschen in Deutschland im Alter zwischen elf und 52 Jahren im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage zu ihren Ideen für die Zukunft interviewt.