Mobilität: Projekt Hamburg TruckPilot gestartet

MAN und HHLA testen automatisierte Lkw im Realeinsatz.
Auf dem Hamburger Terminal CTA starten MAN und HHLA den Test automatisiert und autonom fahrender Lkw. (Foto: HHLA / Thies Rätzke)
Auf dem Hamburger Terminal CTA starten MAN und HHLA den Test automatisiert und autonom fahrender Lkw. (Foto: HHLA / Thies Rätzke)
Redaktion (allg.)

Im Rahmen der Mobilitätspartnerschaft zwischen der Volkswagen AG und der Stadt Hamburg wollen MAN Truck & Bus und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in den kommenden Jahren automatisiert beziehungsweise autonom fahrende Lkw im Realeinsatz testen. Für das Projekt Hamburg TruckPilot fiel nun der Startschuss. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben die Projektpartner nun unterzeichnet. Als Testumfeld für die Praxiserprobung wurden das HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) und eine rund 70 Kilometer lange Autobahnstrecke auf der A7 gewählt.

Zukunftsorientiere Forschung

Wie der Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus mitteilte, sei das Ziel der Partnerschaft zwischen MAN und HHLA, realitätsnah die genauen Anforderungen für den Einsatz sowie die Integration autonom fahrender Lkw in den vollautomatischen Container-Handlingprozess zu analysieren und zu validieren. Gleichzeitig sollen zukunftsweisende Standards in Methodik und Durchführung definiert werden. „Das Projekt Hamburg TruckPilot ist für MAN ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt für das automatisierte Fahren. Wie bei anderen Projekten steht auch hier die Einbindung des Systems in konkrete Arbeitsabläufe bei einem künftigen Anwender im Vordergrund. Gemeinsam mit der HHLA werden wir wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Technik hin zu einem kundenreifen System generieren“, erklärt Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus.

Prototypen ab Januar 2019

Der Projektrahmen sieht zunächst zwei, mit den entsprechenden elektronischen Automatisierungssystemen ausgestattete, Prototypen-Trucks vor. Sie sollen vollautomatisiert die Anfahrt auf der Autobahn A7 ab der Anschlussstelle Soltau-Ost leisten und innerhalb des Container Terminals Altenwerder schließlich autonom die Ent- und Beladung abwickeln können. Das Projekt gliedert sich in drei Phasen. In der Vorbereitungsphase, die bereits begonnen hat und bis Ende 2018 abgeschlossen sein soll, werden zunächst die technischen Rahmenbedingungen definiert. Die Testphase ist von Januar 2019 bis Juni 2020 geplant. Sie umfasst die technische Entwicklung des Systems auf dem Prüfgelände von MAN in München gemäß den spezifischen Anforderungen, die sich in der Vorbereitungsphase ergeben haben. Der mehrmonatige Erprobungsbetrieb zwischen Juli und Dezember 2020 orientiert sich in seiner Ausgestaltung an den Ergebnissen der Vorbereitungs- und Testphase und wird im kundennahen Einsatz durchgeführt. Ein geschulter Sicherheitsfahrer wird in dieser Phase immer im Fahrzeug sein und die Automatisierungssysteme überwachen. Bei Bedarf greift er ein und übernimmt die Fahrertätigkeit.

Hamburg als Modellstadt für zukünftige, nachhaltige Mobilität

Das Projekt Hamburg TruckPilot ist Teil der strategischen Mobilitätspartnerschaft zwischen der Hansestadt und dem Volkswagen-Konzern. Ziel dieser Partnerschaft ist es, gemeinsam die urbane Mobilität der Zukunft zu gestalten und Hamburg als Modellstadt für zukünftige, nachhaltige und integrierte Mobilität zu entwickeln. Hamburg TruckPilot ist für die Stadt Hamburg ein wichtiges Projekt ihrer ITS-Strategie im Handlungsfeld „Automatisiertes und vernetztes Fahren“. Es soll beim 28. ITS-Weltkongress, der vom 10. bis 15. Oktober 2021 in Hamburg stattfindet, präsentiert werden.

(tbu/me)