SCM Award 2018: Cemex holt die Trophäe

InstaFreight gewinnt den erstmals ausgelobten Smart Supply Chain Solution Award.
Ausgezeichnete SCM-Projekte: Am 21. November wurde Cemex mit dem Supply Chain Management Award 2018 ausgezeichnet. InstraFreight bekam den Smart Supply Chain Solution Award 2018 in Frankfurt verliehen. Foto: Andre Baschlakow
Ausgezeichnete SCM-Projekte: Am 21. November wurde Cemex mit dem Supply Chain Management Award 2018 ausgezeichnet. InstraFreight bekam den Smart Supply Chain Solution Award 2018 in Frankfurt verliehen. Foto: Andre Baschlakow
Thilo Jörgl

Der Baustoffhersteller Cemex hat den Supply Chain Management Award 2018 gewonnen. Der Preis wurde zum 13. Mal von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, und dem Fachmagazin LOGISTIK HEUTE aus dem Münchener HUSS-VERLAG vergeben. Sieger des erstmals ausgelobten Smart Supply Chain Solution Awards 2018 ist die digitale Spedition InstaFreight. Die Preisverleihung erfolgte am 21. November 2018 auf der Veranstaltungsplattform Hypermotion in Frankfurt im Rahmen der EXCHAiNGE – The Supply Chainers’ Community. Die Jury, bestehend aus Supply-Chain-Praktikern, renommierten Wissenschaftlern, Consultants und Fachmedienvertreter, traf die Auswahl aus den nach Auditierung ausgewählten Finalisten: BASF, Schaeffler und Cemex für den Supply Chain Management Award sowie Bossard, Synfioo/SAP und InstaFreight für den Smart Supply Chain Solution Award. Die sechs Unternehmen präsentierten ihre Konzepte bereits am 20. November während der EXCHAiNGE. Auch die Veranstaltungsteilnehmer waren aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Das Ergebnis floss in die Jurysitzung ein.

Paradigmenwechsel

Hintergrund: Die Cemex Deutschland AG (Rüdersdorf bei Berlin) hat eine integrierte Lösung für den Purchase-to-Pay-Prozess (P2P) implementiert. Durch einen Paradigmenwechsel in Richtung Digitalisierung und konsequente Schulung von Mitarbeitern wurden erste positive Effekte hinsichtlich Umsatz und Supply Chain Operations erzielt. Die Unternehmensgruppe Cemex S.A.B. de C.V. mit Hauptsitz in Monterrey (Mexiko) gehört zu den Marktführern der weltweit operierenden Baustoffhersteller. Kerngeschäft des Konzerns sind: Produktion, Vertrieb und Vermarktung von Zement, Transportbeton und mineralischen Rohstoffen. Das Unternehmen setzt mit mehr als 42.000 Mitarbeitern weltweit rund 13,6 Milliarden US-Dollar jährlich um.

Koordinierung der Abläufe

Gerhard Uhl, Initiator und Taktgeber der länderübergreifenden Supply Chain-Optimierungen bei Cemex, betonte: „Wir freuen uns sehr über diese große Anerkennung. Supply Chain wird im Rahmen der Digitalisierung für Cemex, aber auch für die gesamte Baustofflogistik eine herausragende Bedeutung bekommen. Die optimale Koordinierung aller Abläufe führt nicht nur zur Steigerung einer nachvollziehbaren Qualität, sondern auch zu signifikanten Prozesskostenverbesserungen bei allen Beteiligten. Sie ist damit ein signifikanter Baustein für schnelleres und kostengünstiges Bauen in der Zukunft. Das haben wir bei Cemex durch ein globales und interdisziplinäres Team unter Einsatz moderner und agiler Arbeitsmethoden erreicht. Darauf können wir alle stolz sein.“

Revolutionäre Plattform

Laudator und Jurymitglied Dr. Patric Spethmann, COO beim Vorjahressieger Gries Deco Company, sagte: „Mit der Auszeichnung würdigen wir eine herausragende Umsetzung einer Supply Chain Lösung, die die gesamte Kundeninteraktion von der Bestellung über die Lieferung bis hin zur Bezahlung auf eine Plattform bringt. Diese Plattform revolutioniert nicht nur die Art der Kundenerfahrung. Sie ist auch in enger Abstimmung kollaborativ und agil im eigenen Unternehmen konzeptioniert und entwickelt worden.“ Jurymitglied Harald Geimer, Partner bei PwC Strategy&, kommentierte: „Die Lösung zeichnet sich besonders dadurch aus, dass sie den Kunden in das Zentrum stellt und dabei Kundennutzen und Transparenz im Bestell- und Supply Chain-Prozess ermöglicht. Informationen zur Materialverfügbarkeit direkt bei der Bestellung sowie Echtzeitverfolgung der Zementanlieferung auf die Baustelle konsolidiert auf einer Kundenplattform sind für die Baustoffindustrie eine exzellente Innovation, die wir mit dem Supply Chain Management Award 2018 auszeichnen.“ Jurymitglied Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH und Herausgeberin des Fachmagazins LOGISTIK HEUTE, betonte: „Der Umfang der Veränderung, den Cemex durch die Lösung in einer konservativen Industrie wie der Bauindustrie bewirkt, ist bemerkenswert. Die Tatsache, dass hier gezielt digitale Hubs aufgebaut und Mitarbeiter in Cemex-Universitäten geschult werden, hat erheblichen Einfluss auf den Projekterfolg. Das unterstreicht, dass konsequentes Change Management ein Kernelement der Digitalisierung sein sollte.“

Digitale Spedition InstaFreight

Der Plattformbetreiber InstaFreight aus Berlin wurde für seine integrierte Lösung für Verlader und Frachtunternehmen mit dem Smart Supply Chain Solution Award 2018 ausgezeichnet. Das Modell verhilft beiden Akteuren durch intelligente Matching-Algorithmen Kosteneinsparungen im Logistikprozess zu realisieren. InstaFreight fungiert als digitale Spedition für B2B-Kunden und ermöglicht schnelles und unkompliziertes Abwickeln von Gütertransporten. Das Unternehmen wurde 2016 gegründet und hat heute 60 Mitarbeiter an drei Standorten in Deutschland.

Team gewürdigt

Maximilian Schäfer, Co-Founder und Geschäftsführer InstaFreight, kommentierte: „Wir sind stolz darauf, dass unsere Geschäftsidee nicht nur bei unseren Kunden und Frachtführern Zuspruch findet, sondern auch von Logistikexperten auf der EXCHAiNGE ausgezeichnet wurde. Der Preis bestätigt, dass Digitalisierung und Prozessoptimierung wichtige Schritte im Logistikbereich sind und dass wir mit InstaFreight genau an der richtigen Stelle eine Lösung bieten. Ganz besonders möchte ich auch unserem Team danken, das diesen Erfolg erst möglich gemacht hat.“

Wesentliche Disruption

Laudator und Jurymitglied Johannes Giloth, Chief Procurement Officer, SVP Global Operations bei Nokia Solutions and Networks, sagte: „Die Lösung stellt eine wesentliche Disruption des heutigen Freight Forwarding-Geschäfts dar. Durch die Plattform werden nicht nur einzelne Schritte in der Wertschöpfung eliminiert, sondern auch der Service für Endnutzer durch die stetige Verbesserung der intern entwickelten Algorithmen erhöht.“ Jurymitglied Harald Geimer, Partner bei PwC Strategy&, unterstrich: „InstaFreight revolutioniert grundlegend die Logistikindustrie mit seiner digitalen Freight Forwarding-Lösung, die den End-to-End-Prozess für Kunden abbildet – von sofort verfügbaren Preisen für Frachtladungen hin zu digitalem Dokumentenmanagement oder einer Track & Trace-Option. Ermöglicht wurde die stetige Weiterentwicklung durch enge Zusammenarbeit mit Kunden, IT-Anbietern und externen Logistikanbietern.“ Jurymitglied Dr. Petra Seebauer kommentierte: „InstaFreight unterstreicht die These, dass erfolgreiche Lösungen die Anforderungen ihrer Endnutzer in den Mittelpunkt stellen. Die digitale Spedition erfüllt diese Anforderungen durch benutzerfreundliche Services für die breite Zielgruppe an Verladern – vom kleinen Händler von nebenan bis zum global agierenden Internethändler – sowie verbesserte Auslastungen und damit verbundene Kostenvorteile für Frachtführer.“

Steffen Bilger Schirmherr

Hintergrund: Der Supply Chain Management Award wird von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, und dem Fachmagazin LOGISTIK HEUTE aus dem Münchener HUSS-VERLAG vergeben. Schirmherr 2018 ist Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Seit 2006 würdigt der Award herausragende Lösungen industrieller Wertschöpfungsketten und damit die Unternehmen, die ihre Supply Chain auf konsequente oder ungewöhnliche Weise optimieren. Preiswürdig sind überzeugende End-to-End Supply-Chain-Lösungen ebenso wie herausragende Umsetzungen in Teilbereichen der Wertschöpfungskette. Preisträger waren unter anderem Gries Deco (2017), PERI (2016), Nokia Networks (2015) und GF Piping Systems (2014). Mit dem Smart Supply Chain Solution Award werden seit 2018 erstmals innovative Konzepte ausgezeichnet, die traditionelle Wertschöpfungsketten in Zukunft grundlegend verändern könnten.