EXCHAiNGE: Digitalisierung braucht Offenheit

Experten plädieren dafür, dass Fehler in digitalen Projekten zugelassen werden müssen.
Diskutierten über digitale Disruption und die Folgen auf der EXCHAiNGE (von links nach rechts): Markus Klug (SSI Schäfer), Sebastian Sorger (Loadfox), Moderatorin Bettina Bohlmann, Pascal Prassol (SAP Deutschland) und Dr. Ulrich Franke (Institute for Supply Chain Security). Foto: Andre Baschlakow
Diskutierten über digitale Disruption und die Folgen auf der EXCHAiNGE (von links nach rechts): Markus Klug (SSI Schäfer), Sebastian Sorger (Loadfox), Moderatorin Bettina Bohlmann, Pascal Prassol (SAP Deutschland) und Dr. Ulrich Franke (Institute for Supply Chain Security). Foto: Andre Baschlakow
Thilo Jörgl

Wer sich in Projekten mit Big Data, Blockchain & Co. beschäftigt, muss offen für Kooperationen sein und sich Mitarbeitern gegenüber tolerant zeigen, die Fehler machen. So lautete eine der Kernaussagen der Session „Digitale Disruption – wie verändern Big Data, Blockchain und KI traditionelle Business Konzepte und Organisationsformen?“ im Rahmen der Konferenz EXCHAiNGE, die während der Messe Hypermotion (20. bis 22. November) in Frankfurt am Main über die Bühne gegangen ist. Pascal Prassol, Vice President Innovation Services beim Softwareanbieter SAP Deutschland, betonte, dass man diverse Projekte im Bereich Digitalisierung ausprobieren müsse. „Wer dabei Fehler macht, sollte nicht bestraft werden“, so sein Credo.

Hausaufgaben erledigen

Ehe eine Firma an Projekte und neue Business-Modelle herangeht, müssen seiner Meinung nach jedoch zuvor die Hausaufgaben erledigt werden. Dazu zähle insbesondere die Bearbeitung schlechter Stammdaten. Zudem sei es zwingend notwendig, Mitarbeiter frühzeitig über die Vorhaben aufzuklären. „Es ist allzu menschlich, dass viele Angestellte diesen neuen Technologien erst einmal skeptisch gegenüberstehen“, sagte der IT-Fachmann. Er plädierte zudem dafür, dass in den Projektteams verschiedene Rollen besetzt sein müssen. „Das ist ähnlich wie im Fußball: Elf Torwarte helfen auch nichts in einer Mannschaft“, sagte Prassol. In die gleiche Kerbe schlug auch Markus Klug, Team Leader Data Science & Simulation beim Intralogistikanbieter SSI Schäfer. In neuen Projekten ist es seiner Ansicht nach wichtig, andere Meinungen zuzulassen. „Und man darf auch nicht Vorschläge, die zunächst nicht machbar scheinen, für alle Ewigkeit beerdigen. Manchmal ist die Zeit einfach noch nicht reif dafür“, betonte der IT-Fachmann aus Österreich.

Schrittweise vorgehen

Generell gab er den Besuchern den Rat, neue IT-Projekte nicht zu überladen, sondern schrittweise vorzugehen. Einig waren sich alle Referenten der Session, die von Bettina Bohlmann, Managing Partner bei 3p procurement branding, geleitet wurde, dass, die Veränderungen durch digitale Disruption enorm sein werden. Sebastian Sorger, Geschäftsführer von Loadfox, wagte die These, dass die Disposition von Lkw-Tourenplanungen künftig ein lernender Algorithmus übernehmen wird. „Die Rolle des Disponenten wird sich extrem verändern“, so Sorger. Auch durch die Blockchain-Technologie wird es massive Veränderungen im Arbeitsalltag geben. Diese These stellte Dr. Ulrich Franke, Geschäftsführer des Institute for Supply Chain Security auf. Er behauptete konkret: „70 bis 80 Prozent der Kosten im Supply Chain Management können durch Blockchain-Technologien eingespart werden.“