Seefracht: Mit Hochdruck in den Hafen

HHLA und Hyperloop gründen Joint Venture.

Kommen die Container im Hamburger Hafen bald durch die Röhre? Die HHLA und das Unternehmen Hyperloop wollen gemeinsam ein entsprechendes Transportsystem entwickeln. (Foto: Michael Lindner/HHM)
Kommen die Container im Hamburger Hafen bald durch die Röhre? Die HHLA und das Unternehmen Hyperloop wollen gemeinsam ein entsprechendes Transportsystem entwickeln. (Foto: Michael Lindner/HHM)
Sandra Lehmann

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und das US-amerikanische Forschungsunternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT) haben ein Joint Venture gegründet. Dies gaben am 5. Dezember 2018 die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath und der Gründer und CEO von HTT, Dirk Ahlborn, auf einer gemeinsamen Veranstaltung in Hamburg bekannt. Ziel der Zusammenarbeit sei es, Container mit Hochgeschwindigkeit durch eine Röhre vom und in den Hamburger Hafen zu transportieren. Zunächst ist laut HHLA der Aufbau einer Übergabestation für Testzwecke an einem Hamburger HHLA-Terminal sowie die Entwicklung einer Transportkapsel für Standardseecontainer geplant.

Entlastung der Infrastruktur

„Mit dem Hyperloop-Transportsystem verfolgt die HHLA das Ziel, einen weiteren Baustein für effiziente logistische Mobilitätslösungen in Deutschland zu entwickeln. Als Tor zur Zukunft wollen wir mit innovativen Ansätzen einen Beitrag zur Entlastung der Verkehrsinfrastruktur im und um den Hamburger Hafen leisten und die Kapazitäten unserer Terminalanlagen noch effizienter nutzen“, so Angela Titzrath anlässlich der Bekanntgabe des Projektes.

Herausforderungen der Häfen berücksichtigen

„Die HHLA verfügt als Innovationstreiber über eine lange Tradition. Lange bevor über selbstfahrende Fahrzeuge gesprochen wurde, hat die HHLA bereits in Hamburg Container autonom bewegt. Gemeinsam werden wir ein Transportsystem entwickeln, das nicht nur auf Geschwindigkeit und Effizienz ausgelegt ist, sondern auch die Herausforderungen der Häfen im täglichen Betrieb berücksichtigt“, ergänzte Dirk Ahlborn.

Wettbewerbsfähig bleiben

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg betonte im Rahmen der Veranstaltung, dass das Joint Venture auch zur Wettbewerbsfähigkeit des Logistikstandortes Hamburg beitragen soll: „Digitalisierung und technologische Entwicklungen verändern zunehmend unseren Arbeitsalltag. Um auch in Zukunft ein führender Logistikstandort von Weltrang zu bleiben, bedarf es neben Infrastrukturvorhaben wie der Fahrrinnenanpassung oder dem Autobahnausbau neuer Ideen sowie neuer Geschäftsmodelle im Logistikumfeld. Es ist gut, wenn wir das hier in Hamburg entwickeln und ausprobieren können.“