Fluch oder Segen?

Neuer Personalausweis enthält RFID-Chip.
Thilo Jörgl

Der neue, mit einem RFID-Chip ausgestattete Personalausweis stößt auf Begeisterung und Skepsis zugleich. Wie das Bundesinnenministerium mitteilt, soll das Dokument im Scheckkartenformat definitiv am 1. November 2010 eingeführt werden. Die auf der Karte gedruckten Daten sind dann zusätzlich im Ausweis digital gespeichert. Der Chip enthält zudem ein digitales Passfoto. Freiwillig kann der Inhaber darüber hinaus zwei Fingerabdrücke speichern lassen. Das Bundesinnenministerium weist darauf hin, dass der Ausweis auch der Sicherheit beim Online-Handel dient: Dienstleister können mit staatlicher Berechtigung Online-Anwendungen offerierten, bei denen sich Nutzer mit ihrem Personalausweis anmelden und authentifizieren können. „Das könnte den E-Commerce vorantreiben“, betont Andrea Huber, Geschäftsführerin des Informationsforum RFID, gegenüber LOGISTIK HEUTE. Datenschützer sowie die Piratenpartei mahnen indes vor möglichen Verletzungen der Privatsphäre. Innenstaatssekretär Hans Bernhard Beus beschwichtigt diese Bedenken: Die Bürger bestimmten, wem sie welche Daten übermitteln wollen, so Beus. Nutzer geben die Daten durch die Eingabe einer sechsstelligen PIN frei.