Redaktion (allg.)
Die globalen Lieferketten geraten bis 2030 zunehmend ins Visier von Terroristen, Piraten und Cyber-Kriminellen. Das geht aus der Studie „Transportation and Logistics 2030 – Securing the supply chain“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG, Frankfurt/Main, und des Supply Chain Management Institute (SMI) an der EBS Business School – Universität für Wirtschaft und Recht i. Gr., Wiesbaden, hervor. Das Problem: Heute konzentrieren sich den Studienmachern zufolge 90 Prozent des weltweiten Handelsvolumens auf knapp 40 Transportknotenpunkte. Fällt eines dieser Hubs aus, sind die Folgen in kurzer Zeit rund um den Globus zu spüren.
Die 80 für die Studie befragten Branchenexperten aus Industrie, Forschung und Politik erwarten eine Zunahme gezielter Angriffe auf die Lieferketten, vor allem durch Hacker. Investitionen in die Sicherheit, auch der IT-Systeme, werden demnach zu den bedeutendsten Kostentreibern in Transport- und Logistikunternehmen. Außerdem erwarten die Befragten längere Transportzeiten aufgrund schärferer Sicherheitsvorkehrungen und befürchten, dass die Gefährdung bestimmter Regionen zu einer Verlagerung von Handelsrouten führen wird.
Den wirksamsten Schutz vor Angriffen jeglicher Art sehen die Fachleute im Einsatz fortschrittlicher Technologien. Von staatlichen und zwischenstaatlichen Institutionen erwarten sie dabei nicht die entscheidenden Impulse. Vielmehr werden die Firmen selbst ihre gesamte Lieferkette einem verpflichtenden Sicherheitscheck unterziehen müssen. Jedes Unternehmen sollte dabei Gegenmaßnahmen für den Ernstfall entwickeln, um etwa den Ausfall eines Zulieferers schnell kompensieren zu können, empfehlen die Berater.(akw)