Luftfracht: Kranich gegen Nachtflugverbot

Lufthansa-Chef Dr. Christoph Franz fürchtet Konkurrenz aus den Golfstaaten.
Redaktion (allg.)

Die Golfstaaten rüsten auf, um die Lücke in der globalen Luftfracht zu füllen, die durch ein generelles Nachtflugverbot auf deutschen Flughäfen entstehen könnte. Das sagte Dr. Christoph Franz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, Mitte August 2011 auf der „2. ZEIT Konferenz Logistik & Mobilität“ in Frankfurt am Main. Er befürchtet, dass die arabischen Länder Europa als internationale Luftfrachtdrehscheibe ablösen, falls das Bundesverwaltungsgericht im Herbst dieses Jahres pro Nachtflugverbot entscheidet.

Als einen Beleg für seine Theorie wertet Franz, dass die arabische Fluggesellschaft Emirates Group, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, die Zahl ihrer Frachtmaschinen bis 2015 von acht auf 18 aufstocken will. Ein weiteres Indiz ist für den Manager, dass Qatar Airways plc., Doha, Katar, kürzlich mit 35 Prozent bei der luxemburgischen Frachtfluggesellschaft Cargolux Airlines International S.A., Luxembourg-Airport, eingestiegen ist, schreibt das „Handelsblatt“. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz in der internationalen Luftfracht seien Nachtflüge an den großen Standorten in Deutschland überlebenswichtig für die Branche, zitiert die Wirtschaftszeitung den Lufthansa-Chef. Laut dem Bericht dürfen am Frankfurter Flughafen derzeit 17 Flugzeuge zwischen 23 Uhr und fünf Uhr morgens starten oder landen.

(akw)