Luftfracht: Lufthansa Cargo widerspricht Logistikprofessor

Frachtairline hält Nachtflüge in Frankfurt für unverzichtbar.
Matthias Pieringer

Die Lufthansa Cargo AG hat kürzlich die Darstellungen des Kasseler Logistikprofessors Richard Vahrenkamp über die Auswirkungen des Nachtflugverbotes am Frankfurter Flughafen scharf zurückgewiesen. Vahrenkamp hatte im Auftrag der Frankfurter Fluglärmkommission eine Analyse zu den Auswirkungen des Nachtflugverbotes vorgestellt und erklärt, dass Lufthansa Cargo die nächtlichen Frachtflüge ohne größere Probleme auf den Flughafen Hahn verlagern könne.

Die vorgestellte Analyse zeige die „erschreckende Unkenntnis eines so genannten Experten“, betonte Karl Ulrich Garnadt, Vorstandsvorsitzender von Lufthansa Cargo, in einer Mitteilung. Dass die nächtlichen Frachtflüge zum Flughafen Hahn in den Hunsrück verlagert werden, schließt die Fluggesellschaft nach wie vor aus. Die enge Verzahnung der Passage- und Frachtflugzeuge am Frankfurter Flughafen sei unverzichtbare Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, sagte Garnadt. Keinesfalls sei es so, dass bei Lufthansa Cargo nachts keine eilbedürftige Express-Fracht umgeschlagen werde. Vielmehr stünden Express-Sendungen für einen bedeutenden Teil des Geschäfts der Fluglinie. Eine räumliche Trennung der Passagier- und Frachtflüge ist laut dem Lufthansa-Cargo-Chef ökologisch und ökonomisch absurd.

Im Zuge des Nachtflugverbots in Frankfurt sah sich Lufthansa Cargo gezwungen, Flüge zu streichen, von der Nacht in den Tag zu verlegen oder über den Flughafen Airport Köln/Bonn abzuwickeln (LOGISTIK HEUTE berichtete).