Rostock: Käferschutz statt Hafenausbau?

Naturschützer wollen Erweiterung der Logistikflächen verhindern.
Thilo Jörgl

Naturschützer wollen die geplante Erweiterung des Hafens Rostock für Umschlag- und Lagerflächen um rund 600 Hektar verhindern. Die infrage kommenden Gebiete seien von hohem ökologischen Wert und einzigartig, argumentierten Vertreter des Naturschutzbundes im Mittleren Mecklenburg beim Naturschutztag in Rostock. Dem Online-Portal „NDR.de“ zufolge betonten die Umweltschützer, dass Rostock ein wichtiger Baustein sei, um die Verbreitung bestimmter Arten wie etwa Queller und Salzlaufkäfer in salzwasserbeeinflussten Lebensräumen zu sichern. Zudem kritisierten die Gegner des Ausbauvorhabens, dass die Hafenentwicklungsgesellschaft (HERO) mit zweifelhaften Zahlen ihre Erweiterungsargumente untermauere. Man habe die Wirtschaftskrise 2009 und die Entwicklung von polnischen Häfen wie Swinemünde oder Stettin in den Plänen nicht berücksichtigt, sagte ein Vertreter des BUND. Statt der Erweiterung sollten die Planer lieber über eine Nutzung brachliegender Industrieflächen nachdenken, wie das in Hamburg der Fall sei. Die HERO betont, dass angesichts eines härteren Wettbewerbs im Ostseeraum auf eine Hafenerweiterung nicht verzichtet werden könne.