Elektromobilität: Still kooperiert mit Karabag

Erstes flächendeckendes Service-Netz für E-Autos in Deutschland.
Thilo Jörgl

Die Wiesbadener Kion Group GmbH steigt mit den Marken Still und Linde noch tiefer als bisher in den Markt für Elektroautos ein. Unlängst hat der Hamburger Staplerbauer Still zusammen mit dem Autohändler Karabag GmbH angekündigt, das „bundesweit erste flächendeckende Servicenetz für Elektroautos“ installieren zu wollen. Karabag aus Hamburg ist unter anderem aktiv im Geschäft mit Nutzfahrzeugen von Fiat und dem Elektromobil New 500E. Dass in Deutschland noch so wenige E-Fahrzeuge gekauft werden, liegt unter anderem an den hohen Anschaffungskosten und den fehlenden Service-Einrichtungen. Das wollen die beiden Unternehmen jetzt ändern. Karabag hatte nach eigenen Angaben drei Jahre lang versucht ein Netzwerk mit Kfz-Werkstätten aufzubauen. Man sei gescheitert, weil normale Automechaniker nicht zwangsläufig E-Autos reparieren können. Ihnen fehle eine sogenannte Hochfrequenz-Ausbildung, so die Hanseaten. Dank der Kooperation mit Still können Kunden von Karabag künftig auf 800 Servicestellen in ganz Deutschland zurückgreifen. Laut Still ist die Zusammenarbeit nur mit geringen Investitionen möglich gewesen, weil das Netzwerk schon vorhanden ist. Die Mitarbeiter seien über mehrere Wochen in puncto E-Auto-Reparaturen geschult worden.

Vor Still hatte bereits der ebenfalls zur Kion-Gruppe gehörende Staplerspezialist Linde Material Handling GmbH eine Zusammenarbeit mit Karabag angekündigt. Im September 2011 verkündeten die Aschaffenburger, dass der Fiat New 500E mit Elektromotoren, Umrichtern sowie Steuerungstechnik von Linde ausgestattet wird, die in ähnlicher Form in der neuen Elektro-Stapler-Generation „E20“ bis „E50“ eingesetzt wird. Karabag ist nach eigenen Angaben in der Lage, bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Jahr herzustellen.