Strategie: Neckermann-Logistik definitiv vor dem Aus

Nach gescheiterten Verhandlungen verlieren 1.380 Mitarbeiter ihren Job.
Redaktion (allg.)

Die Verhandlungen der Neckermann-Betriebsräte mit dem US-Finanzinvestor Sun Capital, seit Oktober 2010 Eigentümer des Frankfurter Versandhauses, sind gescheitert. Die Arbeitnehmervertreter hatten vorgeschlagen, das Logistikzentrum von Neckermann mit rund 870 Mitarbeitern nicht wie geplant zu schließen, sondern dort künftig auch Aufträge von externen Dritten abzuwickeln.

Unterstützt wurde der Vorschlag auch vom Frankfurter Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU). Medienberichten zufolge sollte die städtische Wirtschaftsförderung bereits prüfen, für welche Auftraggeber das Logistikzentrum arbeiten könnte. Doch der US-Besitzer der Neckermann.de GmbH zeigte sich offenbar an solchen Überlegungen nicht interessiert und hält weiter an seinen Plänen fest: Bis Februar 2013 sollen die letzten der 1.380 Betroffenen aus den Bereichen Logistik, Verwaltung, Einkauf und Werbung entlassen sein.

Künftig wird es keinen Katalog und keine eigenen Textilprodukte mehr geben. Geplant ist stattdessen eine Aufstellung als reiner Onlinehändler, dessen Markenprodukte direkt über die Vertriebspartner an die Endkonsumenten geliefert werden.

Die Betriebsräte wollen sich nun für einen Interessenausgleich und einen Sozialplan einsetzen. Verdi will mit Sun Capital einen Haustarifvertrag schließen, um wenigstens noch um Abfindungen verhandeln zu können. Solche Zahlungen hatte Sun Capital bislang nicht vorgesehen.

(akw)