Management: Mehr Geld trotz fallender Aktien

HHLA-Vorstand genehmigte sich 2011 rund 59 Prozent mehr Gehalt.
Redaktion (allg.)

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 59 Prozent gestiegen, Pensionsrückstellungen nicht eingerechnet. Laut dem aktuellen Geschäftsbericht des Hafenlogistikkonzerns verdiente Klaus-Dieter Peters, Vorsitzender des Vorstands, im vergangenen Jahr am besten. Gegenüber dem Vorjahr machte er einen Gehaltssprung von 43 Prozent auf mehr als eine Mio. Euro.

Noch stärkere Lohnerhöhungen kassierten seine Vorstandskollegen Dr. Stefan Behn (plus 55 Prozent auf rund 717.321 Euro), Heinz Brandt (plus 55 Prozent auf 718.726 Euro) und Dr. Roland Lappin (plus 56 Prozent auf 712.798 Euro). Dr. Sebastian Jürgens, der sein Vorstandsmandat einvernehmlich zum 31. Dezember 2011 niederlegte, versüßte man den Abschied mit einer annähernden Gehaltsverdoppelung (plus 92 Prozent auf 881.902 Euro).

Kassierten die fünf Vorstandsmitglieder des städtischen Containerkonzerns 2010 insgesamt mehr als 2,5 Mio. Euro, waren es im vergangenen Jahr über vier Mio. Euro. Gleichzeitig stieg das EBIT 2011 jedoch nur um 7,5 Prozent. Zudem ist seit Jahren der Aktienkurs im Sinkflug. Allein im ersten Quartal 2012 fiel er gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41,6 Prozent im Teilkonzern Hafenlogistik und um 32,2 Prozent im Teilkonzern Immobilien.

Die Hamburger Linke kritisiert die „völlig unangemessene Selbstbedienung“. Der Abgeordnete Norbert Hackbusch (Die Linke)hat eine "Schriftliche Kleine Anfrage" an den Senat gesendet, um den Sachverhalt klären zu lassen. Die HHLA beruft sich laut Medienberichten darauf, dass die Bezüge stark schwanken und im Vergleich zu 2008 nur um knapp zwölf Prozent gestiegen seien. Zudem gebe es ein neues Vergütungssystem, das sich stärker am Unternehmenserfolg und ökologisch-sozialen Kriterien orientiere.

(akw)