Automotive: Geldsegen für Logistik-Mitarbeiter

Rudolph Logistik einigt sich mit IG Metall über BMW-Belieferung.
Thilo Jörgl

Lohnzuwächse, kürzere Arbeitszeiten, mehr Urlaub: Die Angestellten der Rudolph Automotive Logistik GmbH, die für BMW in Leipzig arbeiten, können sich über einen neuen Haustarif freuen. Wie die IG Metall mitteilt, haben sich Gewerkschaftler mit Vertretern des Logistikdienstleisters unlängst auf den neuen Vertrag geeinigt. Zu den Inhalten zählt: Der Tarifvertrag bringt den 128 Beschäftigten in den nächsten drei Jahren Lohnzuwächse sowie eine verkürzte Wochenarbeitszeit von 40 auf 38 Stunden. Die Einkommen steigen stufenweise bis 2015. Für 2012 bekommen die Mitarbeiter einmalig 500 Euro. Die Auszubildendenvergütungen sind in die neue Entgeltsystematik eingebunden und steigen ebenfalls entsprechend. Bis 2016 reduziert der Logistikdienstleister bei vollem Lohnausgleich die Wochenarbeitszeit um jährlich eine halbe Stunde von 40 auf 38 Stunden. Außerdem haben alle Arbeitnehmer ab 1. Januar 2013 30 Tage Urlaub. Gegenüber LOGISTIKHEUTE bestätigte der Dienstleister die Angaben der Gewerkschaft.

Laut IG Metall ist der Abschluss mit sechs Streiks „hart erkämpft“ worden. Dies hätte auch Auswirkungen auf die Prozesse im BMW-Werk Leipzig gehabt. Inzwischen seien 80 Prozent der Beschäftigten bei Rudolph Mitglieder bei der IG Metall. Die Gewerkschaftler sind der Ansicht, dass die Lieferung von Teilen bis ans Band Arbeiten sind, die zur Wertschöpfungskette von BMW gehören. Bisher seien dieMitarbeiter jedoch nach „üblichen Logistik-Tarifen“ beschäftigt worden. Die Lohndifferenz zur neuen Situation macht laut IG Metall 20 bis 30 Prozent aus.

Der Tarifvertrag schaffe einen „Ordnungsrahmen für die bundesweite Logistik- und Dienstleistungsbranche der Autoindustrie“, betont die IG Metall. Vor Rudolph einigte sich schon der Logistikdienstleister Schnellecke mit der IG Metall auf einen Tarifvertrag. Folgen dieser Entwicklung sind, dass noch weitere Logistikdienstleister im Automotive-Bereich künftig höhere Löhne bezahlen müssen. Außerdem dringt die Gewerkschaft IG Metall immer mehr in Konkurrenz zu ihrem Schwester-Verband Verdi.

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