Palettenstreit: EPAL kündigt Tauschvereinbarung auf

Editorial Newsletter LOGISTIK HEUTE weekly

Guten Tag, wenn Sie glauben, dass man über so etwas Funktionelles wie hölzerne Ladungsträger nicht streiten kann oder sollte, dann täuschen Sie sich. Bereits in der Vergangenheit hatten die European Pallet Association, kurz EPAL, und die Arbeitsgruppe „Fragen der Palettierung“ des internationalen Eisenbahnverbands UIC sich um die Europalette und den offenen Europalettenpool gezofft (siehe auch meine Titelgeschichte „Krach um ein Erfolgsmodell“ in LOGISTIK HEUTE 9/2013).
 
Im November 2014 konnten die Verwender aus Industrie, Handel und Dienstleistung aufatmen, als UIC und EPAL offiziell mitteilten, die uneingeschränkte Tauschfähigkeit ihrer Paletten beschlossen zu haben. Aber schon damals hatte die EPAL der UIC angeboten, „die gesamte Organisation des weltweit größten offenen Palettenpools zu übernehmen“.
 
Nachdem der Konflikt weiterschwelte, sorgt der EPAL-Vorstand nun für neue Schlagzeilen: Die Palettenorganisation empfiehlt, ab 1. Mai den Tausch zwischen EPAL-Europaletten und UIC-Paletten einzustellen (siehe News der Woche). Der Grund, den die EPAL für diese Empfehlung nennt, ist ernst: Die Sicherheit von Mitarbeitern, Waren und Logistikprozessen solle gewahrt werden. Der Palettenorganisation zufolge setzen „vornehmlich osteuropäische Banden“ darauf, UIC/EUR-Paletten zu fälschen. Mehr als vier Millionen gefälschte UIC/EUR-Paletten aus der Ukraine seien im Markt, behauptet die EPAL.
 
Sollte nun das Tischtuch zwischen EPAL und UIC endgültig zerschnitten sein, verheißt dies für die Palettennutzer zunächst nichts Gutes: Wer legt schon Wert auf eine steigende Komplexität im Ladungsträgermanagement und drohende zusätzliche Sortierkosten?
 
Was die Geschichte auch zeigt: Selbst über so etwas Funktionelles wie Europaletten lässt sich trefflich streiten.
 
Eine informative Newsletter-Lektüre wünscht

Matthias Pieringer
Stellv. Chefredakteur LOGISTIK HEUTE

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Matthias Pieringer
Chefredakteur (V.i.S.d.P.)

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