Partnerschaften – vom gemeinsamen Glück in der digitalen Welt

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Guten Tag, wenn es ein Unternehmen gibt, das sich ständig wandelt, dann ist es Nokia. Angefangen hat die finnische Firma im 19. Jahrhundert mit Holzerzeugnissen und Papier, produzierte dann jahrzehntelang Gummistiefel und -reifen und stieg Ende des 20. Jahrhunderts zu einem der weltweit führenden Handyhersteller auf. Den Trend zum Smartphone verpasste Nokia aber. Die Telefone des Unternehmens verkauften sich immer schlechter, bis es schließlich 2014 die gesamte Handysparte an Microsoft veräußerte. Allerdings gründeten die Finnen schon sieben Jahre zuvor gemeinsam mit ihrem ehemaligen Rivalen auf dem Handymarkt, Siemens, ein neues Unternehmen für Telekommunikationsinfrastruktur. Nachdem Siemens dort ausgestiegen ist, heißt die Firma nun Nokia Networks und macht die Hälfte des Umsatzes bei Nokia aus. Die andere Hälfte erzielt der finnische Konzern mit anderen IT-Produkten und -Services. Die Geschichte von Nokia zeigt: In einem schnell wandelnden Umfeld sollte man keine Berührungsängste gegenüber der Konkurrenz haben. Mein Mitbewerber von gestern ist womöglich mein bester Partner von morgen.
 
Wohl wissend, dass Partnerschaften das eigene Überleben sichern können, öffnet sich Nokia. In unserer News der Woche berichten wir darüber, dass Nokia zwei sogenannte Innovationsgaragen und ein Digital Creativity Lab in Deutschland eröffnet hat. Sie sollen eine Infrastruktur für die gemeinsame Entwicklung von neuen Produkten und Technologien mit anderen Unternehmen und Forschungsinstitutionen bieten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Anwendungsfeld Logistik.

Mit der Digitalisierung verschiebt sich einiges, auch in der Logistik. Das Internet der Dinge wird große Datenmengen liefern. Wer über sie verfügt und sie nutzen kann, wird die Geschäftsmodelle von morgen dominieren. In der Logistik ist es nicht klar, wer in dieser Rolle sein wird. Produkthersteller? Oder die Logistikdienstleister, die die Produkte über den Globus transportieren? Oder Händler? In Partnerschaften, sogar mit Konkurrenten, können Unternehmen ihre Ressourcen kombinieren und so ihre eigene Zukunft gestalten. Bei allen Vorteilen, die sie bieten, können sie aber auch kompliziert sein.
 
Es stellt sich die Frage, wer die Patente an den künftigen Entwicklungen hält, wer welchen Anteil an der Arbeit und am Erfolg hat. Die Beziehungen werden komplizierter. Das Beispiel des Effibots deutet das an. DHL experimentiert im Moment mit diesem Roboter, der beim Kommissionieren helfen soll. DHL wickelt für Nokia einen großen Teil der Logistik ab. Nokia entwickelt aber auch gerade ein Ortungssystem für den Effibot, wohl auch mit dem Hintergedanken, die eigenen Lager zu optimieren. Damit ist DHL gleichzeitig Lieferant und Kunde für Nokia. Ähnlich wie bei Partnerschaften zwischen Menschen werden solche Kooperationen dann erfolgreich sein, wenn die Kommunikation stimmt und sich Geben und Nehmen die Waage halten. Dann ist das gemeinsame Glück ganz nah.
 
Eine inspirierende Lektüre wünscht Ihnen
 
László Dobos
Redakteur LOGISTIK HEUTE   

PS: Die LOGISTIK HEUTE-Redaktion steckt bereits voll in der Planung für das Jahr 2018. Wenn Sie Themenanregungen haben, können Sie diese unter redaktion@logistik-heute.de gerne senden. Persönlich können Sie mit Redaktionsmitgliedern als Nächstes auf der neuen Messe Hypermotion (20. bis 22.11.2018) in Frankfurt am Main sprechen. Sie finden uns am Stand des HUSS-VERLAGS (5.1 A 30). Zudem moderieren meine Kollegin Sandra Lehmann und die Kollegen Thilo Jörgl und Matthias Pieringer zwei Sessions auf der Logistics Digital Conference (LDC!) im Rahmen der Hypermotion. Mehr Infos und zur Anmeldung »

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